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Super League

St. Gallens Meisterstück in Basel

Vom Überraschungsteam zum ernsthaften Titelkonkurrenten: Die St. Galler Mannschaft beweist bei ihrem 2:1-Sieg in Basel, dass sie trotz ihres jungen Alters schon reif genug für die Tabellenführung ist.
Peter Zeidler und der FC St. Gallen sind die positive Überraschung der Super League
Bild: KEYSTONE/GK

Nach dem Schlusspfiff waren sich alle im St. Jakob Park einig: Der St. Galler Sieg im Spitzenkampf ging in Ordnung. Mehr als das Resultat gab die Leistung des jungen Ostschweizer Teams zu reden, das besonders in der zweiten Halbzeit eine Machtdemonstration ablieferte. Ein früher Rückstand, ein aberkanntes Tor, ausgelassene Topchancen - nichts davon brachte die St. Galler Mannschaft am Sonntag in Basel aus dem Konzept. Dafür geriet nach Spielschluss sogar der eigene Trainer ins Schwärmen.

"In der zweiten Halbzeit haben wir die beste Leistung in dieser Saison abgeliefert", sagte Peter Zeidler an der Medienkonferenz in Basel. Was er gesehen habe, mache ihn "sehr stolz auf diese Mannschaft", so der 57-jährige Deutsche weiter. Zeidler und die rund 20'000 Zuschauer im St. Jakob Park hatten ein hoch pressendes Gästeteam zu sehen bekommen. Und einen Gegner, der nach der Pause nicht mehr wusste, wie er auf diesen Spielstil reagieren sollte.

"Mit Zug und Mumm gespielt"

Selbst ein erster Erklärungsversuch von FCB-Coach Marcel Koller, wieso seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit derart offenkundig keine Zugriff mehr aufs Spiel fand, wirkte ratlos. "Sie haben mit viel Zug und Mumm gespielt", attestierte der 59-jährige Zürcher dem Gegner im Interview mit SRF. Darüber hinaus müsse er die Partie zuerst analysieren, um mögliche Lösungen zu finden, sagte Koller weiter. Basels Mittelfeldspieler Luca Zuffi erklärte die St. Galler Dominanz der zweiten Halbzeit durch "viele kleine Fehler, durch die wir nicht in den Rhythmus fanden".

Fehler, zu denen sie von einem immer aufmüpfigen Gegner gezwungen wurden. "Wir wollten die ersten paar Minuten dagegenhalten, und dann unser Spiel mit dem Gegenpressing aufziehen", erklärte Boris Babic den St. Galler Spielplan nach dem Abpfiff. Es war ein riskanter Plan, da die offensive Spielweise im Falle eines Gegenstosses rasch zum Problem werden kann. Und es war ein Plan, der nur funktioniert, wenn das gesamte Team gemeinsam dafür arbeitet. Die St. Galler taten dies in Basel einmal mehr vorzüglich. Auch darum sprach Zeidler von einem "sehr reifen" Auftritt.

Die bestandene Reifeprüfung versüsste sich der FCSG mit dem erstmaligen Sprung an die Tabellenspitze seit siebeneinhalb Jahren. "Wir wissen natürlich schon auch, dass wir jetzt heute Abend Tabellenführer sind", sagte Zeidler nach Spielschluss. Trotzdem werde man jetzt nicht plötzlich über den Meistertitel reden. Mit weiteren solchen Auftritten wird sich dies bald ändern müssen. (sda)

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