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FCL-Streit

So reagiert ein Sponsor auf Alpstaegs Äusserungen

Thomas Meier, Geschäftsführer der Lehner Versand AG, ist mit seiner Firma Sponsor beim FC Luzern. Er erzählt, wie er Bernhard Alpstaegs Attacke auf die Klubführung wahrgenommen hat – und welche Konsequenzen er daraus ziehen könnte.

Geschäftsführer Thomas Meier auf dem Dach von Lehner Versand in Schenkon.
Bild: Bild: Nadia Schärli (20. April 2022)

Thomas Meier ist Geschäftsführer der bekannten Lehner Versand AG in Schenkon, FDP-Kantonsrat – und «FCL-Fan seit Kindesbeinen», wie er selber sagt. Insofern ist es fast logisch, dass seine Firma sich auch beim FCL engagiert: Der Name des Versandhauses taucht auf den Banden und den Stulpen der Spieler auf, es hat Saisonkarten für die Mitarbeiter und Business-Seats. Und immer wieder können junge Fussballer bei Lehner ihre KV-Ausbildung machen, angepasst auf das Trainingsprogramm und deshalb in vier statt in drei Jahren. Lehner hat eine Zeit lang Fanartikel für den Merchandisingshop produziert und vertreibt diese bis heute über den eigenen Webshop. Der Lehner Versand ist also fast ein Musterbeispiel für einen lokal verankerten Sponsor, bei dem es nicht nur um geschäftliche Interessen geht, sondern besonders auch um «Goodwill», wie Thomas Meier bekräftigt. «Wir sind stolz, dass wir uns im Umfeld des FCL präsentieren können.»

Zweihänder statt Altersmilde

Der Stolz hat am letzten Samstag einen Dämpfer erlitten, als FCL-Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg in einem Interview zur Attacke gegen die Klubführung blies. Von einem «Tiefschlag» spricht Meier. Insbesondere, da sich die Situation rund um den Klub in den letzten Jahren beruhigt habe. «Ich dachte, bei Bernhard Alpstaeg habe die Altersmilde Einzug gehalten. Aber tatsächlich hat er wohl nur Anlauf geholt», so Meier ernüchtert. Der Swisspor-Patron habe «in zwei Minuten mit dem verbalen Zweihänder alles kaputt geschlagen», urteilt Unternehmer Meier. «So kann man doch nicht mit seinen Mitarbeitern umgehen. Die muss man motivieren, allfällige Unstimmigkeiten unter vier Augen klären. Stattdessen schürt er bei seinen Untergebenen existenzielle Ängste. Das ist sicher nicht zielführend. Fair Play hinter den Kulissen wäre von einer gestandenen Persönlichkeit wie Herrn Alpstaeg zu erwarten.»

Dennoch: Am FCL-Engagement des Lehner Versands will Meier festhalten – vorerst. Denn:

«Wenn Bernhard Alpstaeg nun ernsthaft alles wieder auf den Kopf stellen sollte und aus dem FC Luzern einen FC Alpstaeg macht, dann ergibt unser Engagement keinen Sinn mehr.»

Meier hofft, dass es nicht so weit kommen wird. «Am besten wäre es, Bernhard Alpstaeg stünde jetzt hin und würde bei allen Beteiligten wie Sportchef Remo Meyer, Präsident Stefan Wolf und Mitaktionär Josef Bieri ehrlich um Entschuldigung bitten sowie die Aktienmehrheit abgeben», wünscht sich Meier. Und fügt ironisch an: «Aber vielleicht erhalte ich stattdessen wegen dieses Wunschs ja auch ein Stadionverbot ...»

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