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Nationalmannschaft

Schweiz gewinnt "Revanche" mit 5:2

Das Schweizer Nationalteam gewinnt in Bietigheim-Bissingen bei Stuttgart das zweite Testspiel gegen Deutschland innerhalb von 24 Stunden mit 5:2.
Im zweiten Repräsentativspiel innerhalb von 24 Stunden verteidigten sich die Schweizer vor beiden Toren viel besser als am Vorabend.
Bild: KEYSTONE/dpa/KARL-JOSEF HILDENBRAND

Zum dritten Mal im siebenten Länderspiel dieser Saison gelang der Schweiz eine erfolgreiche Wende. Schon am Deutschland-Cup in Krefeld im November hatte die Auswahl von Patrick Fischer gegen Deutschland und die Slowakei Spiele nach Rückständen noch gewonnen.

Die Wende in Bietigheim verdankten die Schweizer einer markanten Leistungssteigerung gegenüber dem Vortag, einer insgesamt sehr gelungenen Vorführung - und Verteidiger Mauro Dufner. Der 23-jährige Thurgauer brillierte. Dufner begann die National-League-Saison in Biel, wurde später an Servette abgegeben, und für nächste Saison erhielt er einen Vertrag bei den Rapperswil-Jona Lakers. Für die Schweizer Talentschau von dieser Woche im Schwabenland war Dufner, der einst alle Junioren-Auswahlen durchlaufen hat, vorerst nicht aufgeboten worden. Erst am Sonntag wurde er für den verletzten Miro Zryd nachnominiert.

Dufner bedankte sich für das Aufgebot, in dem er die Wende fast im Alleingang einleitete. Er leistete im zweiten Abschnitt die Vorarbeit zu den drei ersten Schweizer Toren durch Michael Hügli, Tim Berni und Marco Miranda. Innerhalb von 437 Sekunden machte die Schweizer U25-Auswahl aus dem 0:1-Rückstand eine 3:1-Führung. Drei Skorerpunkte in der gleichen Partie gelangen Dufner in fast 200 Profispielen vorher noch nie. Er muss sich gefühlt haben wir vor zehn Jahren, als er für die Mini-Novizen von Pikes Oberthurgau als 13-Jähriger fast fünf Punkte pro Spiel buchte.

Natürlich gewannen die Schweizer nicht nur wegen Dufners Präsenz. Die Schweizer überzeugten als Einheit. Gilles Senn musste zwar den ersten Schuss auf sein Tor passieren lassen, parierte danach aber fast alles, was auf sein Gehäuse kam. Die Schweizer liefen viel mehr als 24 Stunden vorher beim 2:4 in Memmingen. Sie liessen die Pomade in der Kabine. Stattdessen markierten sie Präsenz vor beiden Toren. Der Erfolg stellte sich so ein: Die Deutschen erspielten sich viel weniger Möglichkeiten als am Vorabend, und die Schweizer erzielten zwei Weitschuss-Goals, bei denen dem deutschen Keeper die Sicht verstellt war.

Die ersten "Prospect-Games" dürfen als Erfolg gewertet werden. Raeto Raffainer, der Nationalmannschafts-Direktor, geht davon aus, dass sich langfristig eine Handvoll Spieler dieser Woche auch an Titelkämpfen wird präsentieren können. Schon letzte Saison hatte es Michael Fora, der Captain dieser Woche, aus dem Prospect Camp im Sommer bis an die WM in Dänemark geschafft.

Die nächste Auflage dieser Talentschau folgt im Februar 2020. Dannzumal wird wieder gegen Deutschland, aber zweimal in der Schweiz gespielt - mit Spielern mit Jahrgang 1995 und jünger. Ein Tipp kann den Organisatoren jetzt schon gegeben werden: Ausreichend Pucks bereit halten! Weil auch in Bietigheim wieder fast jedes Tor für fast jeden Torschützen der erste Länderspieltreffer war, wurden die Pucks von den Akteuren für den jeweiligen Torschützen sichergestellt. Als Folge gingen den Organisatoren in Bietigheim nach dem sechsten Goal die Pucks aus.

Das Schweizer Nationalteam reiste unmittelbar nach dem Spiel in die Schweiz zurück. Die Akteure wurden zur Geisterstunde in Kloten entlassen; schon am Freitag steht in der National League die nächste Runde auf dem Programm. Die nächsten Länderspiele folgen im April im Rahmen der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Bratislava.

Telegramm:

Deutschland - Schweiz 2:5 (1:0, 0:3, 1:2)

Bietigheim-Bissingen. - 3020 Zuschauer. - SR Hoppe/Klein (GER), Schusser/Tschirner (GER). - Tore: 3. Bergmann (Hungerecker, Loibl/Ausschluss Diem) 1:0. 29. Hügli (Burren, Dufner) 1:1. 32. Berni (Dufner/Ausschluss Tiffels) 1:2. 37. Miranda (Dufner) 1:3. 54. Bachofner (Berni/Ausschlüsse Eisenschmid; Dufner) 1:4. 58. Wagner (Dumont, Bergmann) 2:4. 59. Heim 2:5 (ins leere Tor). - Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Deutschland, 8mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Deutschland: Pantkowski; Tiffels, Wagner; Wissmann, Jonas Müller; Möser, Rogl; Fohrler, Adam; Eisenschmid, Loibl, Hungerecker; Tiffels, Pfohl, Bergmann; Dumont, Brunnhauser, Schütz; Hessler, Jahnke, Sternheimer.

Schweiz: Senn; Fora, Riva; Karrer, Berni; Heldner, Moser; Burren, Dufner; Fazzini, Marco Müller, Bader; Hügli, Dominik Diem, Bachofner; Nicolas Müller, Albrecht, Miranda; Marchon, Heim, Dario Meyer.

Bemerkungen: Schweiz ohne van Pottelberghe (Ersatz) und Prassl (überzählig). - Powerplay-Ausbeute: Deutschland 1/6; Schweiz 1/4. (sda)

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