Eine Überraschung ist das nicht: Das von den US-Medien als Gigantenduell hochstylisierte Aufeinandetreffen der beiden ehemaligen Nummern 1 verlief so einseitig wie dies zu befürchten war. Die Rivalität war mit 19:2 bereits zuvor äusserst einseitig zugunsten der mittlerweile fast 38-jährigen Williams, und die beiden Siege der Russin datieren aus dem Jahr 2004.
Scharapowa ist nach ihrer Dopingsperre wegen des Gebrauchs von Meldonium 2016 und einer ganzen Reihe von Schulteroperationen nur noch ein Schatten ihrer selbst. Auch Serena Williams kämpfte zuletzt mit Schwierigkeiten und musste beim Turnier in Toronto unter Tränen wegen einer Rückenverletzung. Sie wartet seit ihrer Babypause auf den so ersehnten 24. Grand-Slam-Titel, der sie auf eine Stufe mit der Rekordhalterin Margaret Court stellen würde. Mit drei Finals in den letzten 14 Monaten war sie immerhin nahe dran.
Scharapowas Zeit, obwohl fünf Jahre jünger als Williams, ist hingegen abgelaufen. Der Ehrgeiz ist wohl noch da, die physischen und spielerischen Mittel aber nicht mehr. Ganz anders bei Serena Williams: Mit ihrem überzeugenden Startsieg gab sie eine überzeugende Bewerbung auf den Turniersieg ab - 20 Jahre nach ihrem ersten Grand-Slam-Titel in New York. (sda)