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Rudern

Schäuble/Ahumada undankbare WM-Vierte

Obwohl das Schweizer Team ohne Medaille von den Ruder-Weltmeisterschaften in Racice nach Hause kehrt, kann eine positive Bilanz gezogen werden.
Bild: Keystone/EPA/MARTIN DIVISEK

Fünf der elf Schweizer Boote schafften den Einzug in den A-Final. Für die beste Platzierung zeichneten Raphaël Ahumada/Jan Schäuble im Leichtgewichts-Doppelzweier verantwortlich. Die EM-Dritten klassierten sich im 4. Rang, zu Bronze fehlten bloss 1,57 Sekunden. 500 m vor dem Ziel befanden sich die beiden als Zweite noch auf Medaillenkurs, die Italiener Stefano Oppo/Pietro Ruta und die Ukrainer Igor Chmara/Stanislaw Kowalow verfügten jedoch über mehr Reserven. In einer eigenen Liga ruderten die irländischen Olympiasieger Paul O'Donovan/Fintan McCarthy, die den WM-Titel erfolgreich verteidigten.

Klar ist der 4. Platz undankbar und schien eine Medaille möglich, es darf aber nicht vergessen werden, dass Ahumada/Schäuble erst seit dieser Saison ein Team bilden und mit 21 sowie 22 Jahren noch sehr jung sind. Ausserdem werden die beiden intern gefordert, und zwar vom 25-jährigen Andri Struzina, der am Freitag im nicht-olympischen Leichtgewichts-Einer im A-Final gekentert ist. Zum Gesamtsieg im Weltcup im Leichtgewichts-Doppelzweier trugen alle drei bei.

Sehr positiv ist auch die Entwicklung im Vierer ohne der Männer. Obwohl Tim Roth, Andrin Gulich, Joel Schürch und Roman Röösli bedingt durch studienbedingte Absenzen erst seit Mitte Juli zusammen rudern, belegte das Quartett den 5. Rang. Die Lücke zu den Medaillen war zwar mit 6,36 Sekunden (noch) gross, das Potenzial dürfte allerdings aufgrund der wenigen gemeinsamen Trainingskilometern noch lange nicht ausgeschöpft sein.

Mit dem Doppelvierer der Frauen in der Besetzung Célia Dupré, Pascale Walker, Lisa Lötscher und Salome Ulrich stand zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte des Schweizer Rudersports ein Frauen-Grossboot in einem WM-Final, in dem der 5. Platz herausschaute. Walker ist mit 27 Jahren die Team-Seniorin, Lötscher und Ulrich sind 22-jährig, Dupré ist 21. Auch in dieser Disziplin sieht die Zukunft also rosig aus.

Potenzial für eine weitere Olympia-Teilnahme hat auch der Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen mit Frédérique Rol/Patricia Merz, der für einen weiteren 5. Rang an dieser WM verantwortlich zeichnete. Nicht vergessen werden darf Jeannine Gmelin, die am Freitag im Skiff für einmal den A-Final verpasst hat. Für die 32-jährige Zürcherin ist 2022 ein Zwischenjahr, mit einer "normalen" Vorbereitung dürfte sie wieder vorne mitmischen. So oder so sind die Perspektiven im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris vielversprechend, die gute Nachwuchsarbeit fruchtet. (sda)

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