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Ski alpin

Riesen-Sieger von Alta Badia Lucas Braathen: «Odermatt ist der beste Skifahrer der Welt!»

Mit einem furiosen zweiten Lauf und einer spektakulären Aufholjagd schaffte es Marco Odermatt in Alta Badia doch noch aufs Podest – es ist der 11. Riesenslalom-Podestplatz in Serie. Die Norweger Lucas Braathen und Hendrik Kristoffersen feierten einen Doppelsieg.

Gröden und Alta Badia sind italienische Skigebiete, die rund eine Stunde Autofahrt auseinander liegen. Zwei Rennen, zwei Disziplinen in zwei Tagen: Ein Mammutprogramm. Nach der Abfahrt in Gröden am Samstag sagte Marco Odermatt: «Ich fahre jetzt los, dann bin ich eine Stunde früher in Alta Badia». Er scherzte. Weil er bei der Abfahrt in Gröden auf den siebten Platz fuhr und nicht auf die Siegerehrung warten musste. Noch vor einem Jahr liess Odermatt aus dem Grunde Gröden aus. «Es ist der grösste Kontrast den ich je gemacht habe. Doch ich würde es wieder tun», sagte er vor dem Start zum Riesenslalom in Alta Badia.

Doch die Abfahrt auf der «Saslong» hat an seinen Kräften gezehrt. Und die Umstellung auf den kürzeren Riesenski ohne Training war dann nicht einfach. Der Schweizer startete mit der Nummer Eins in den stark drehenden und etwas langsamen Kurs, der vom Trainer des Deutschen Alexander Schmid gesetzt wurde. Und so passte noch nicht alles perfekt. Odermatt verlor fast eineinhalb Sekunden auf die Bestzeit. Zum Schluss leuchtete nach dem ersten Lauf die Neun auf der Anzeigetafel. Ein ungewohntes Bild für den Schweizer Sportler des Jahres. «Ich habe nicht gespürt was es leiden mag.»

Vollgas im zweiten Lauf

Es war klar, dass Odermatt im zweiten Lauf richtig aufdrehen würde. Abgezockt und mit Bleifuss fand Odermatt auf der eisigen Piste zu gewohntem Rhythmus. Der Trainer von Alexis Pinturault setzte einen viel schnelleren Kurs. Tempo war angesagt, das passte dem Olympiasieger: «Im zweiten Lauf gings ums Überleben.» Die Bestzeit war ihm sicher. Doch da waren noch Lucas Braathen und Hendrik Kristoffersen am Start. Braathen schlug Odermatt mit 10 Hundertstel, Kristoffersen mit deren Acht. Und dann war da noch der Führende des ersten Laufes, Zan Kranjec. Der Slowene verpasste den Sieg und fiel auf Rang 5 zurück. Odermatt: «Im Zielraum zu bangen ist echt nervenaufreibend. Da komme ich lieber als letzter Fahrer!» Odermatt baute mit diesem Podestplatz seinen Vorsprung auf Abfahrtsspezialisten und Dauerkonkurrenten Aleksander Aamodt Kilde aus. Der Abfahrtssieger von Gröden ist in Alta Badia nämlich im ersten Lauf bereits auf halber Strecke ausgeschieden.

Der Sieger des Riesen-Rennens heisst Lucas Braathen – Gewinner des Riesenslaloms in Sölden 2020 und Slalomsieger von Val d’Isère. Der Norweger hatte Glück, dass sein Kontrahent aus der Schweiz die Abfahrt von Gröden noch in den Beinen spürte. Im Siegerinterview sagte er: «Ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennen. Aber Marco ist der beste Skifahrer der Welt. Ich habe sehr grossen Respekt vor ihm.» Schon heute Montag kann es zu einer Revanche Odermatts kommen. Es findet ein zweiter Riesenslalom auf der Gran-Risa-Piste statt.

Die weiteren Schweizer

Die weiteren Schweizer zeigten eine durchzogene Bilanz: Justin Murisier verlor 1.21 Sekunden (9.), Loïc Meillard (11.) und Gino Caviezel (16). Livio Simonet, der mit zwei Europacup-Siegen aufwartete, verlor zwar über drei Sekunden, holte aber wichtige Weltcup-Punkte.

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