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Tour de France

Pogacar gewinnt auch die 18. Etappe

Die Dominanz von Tadej Pogacar an der 108. Tour de France hält an. Nach seinem neuerlichen Triumph in der 18. Etappe steht er praktisch als Gesamtsieger fest.
Tadej Pogacar fährt erneut als Erster über die Ziellinie
Bild: KEYSTONE/EPA/GUILLAUME HORCAJUELO

Der Slowene hat längst zum Spiel mit seinen Gegnern angesetzt.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron klatschte im Ziel in Luz Ardiden begeistert, als Tadej Pogacar auf dem letzten Kilometern seinen letzten Gegnern scheinbar mühelos davonfuhr und wie bereits am Vortag auf dem Col du Portet siegte. Der 22-Jährige wird, sofern er die letzten drei Etappen übersteht, die Frankreich-Rundfahrt zum zweiten Mal in Folge gewinnen.

Der Verlauf der letzten Bergetappe war praktisch eine Kopie des Teilstücks vom Vortag. Wieder fuhr Pogacar zusammen mit dem Dänen Jonas Vingegaard und dem Ecuadorianer Richard Carapaz auf den letzten Kilometer, wieder entwischte der Träger des Maillot Jaune seinen letzten verbliebenen Konkurrenten. Dieses Mal fuhr er zwei Sekunden vor Vingegaard (2.) und Carapaz (3.) über die Ziellinie.

Vorsprung weiter vergrössert

"Es ist unglaublich, wie das läuft für mich. Ich geniesse das sehr", so Pogacar nach seinem "Double" in den Pyrenäen. Wegen seines grossen Vorsprungs in der Gesamtwertung hätte sich der Captain des Teams UAE Emirates bei der letzten Bergankunft auch zurückhalten und seinen Gegnern hinterherfahren können. Doch Pogacar suchte auch in Luz Ardiden aktiv den Sieg. "Für mich ist das alles nur ein grosses Spiel, und ich habe einfach Spass daran", bemerkte er.

Und so baute Pogacar nach seinem neuerlichen Spiel mit den Gegnern seinen Vorsprung noch einmal aus. Er führt nun 5:45 Minuten vor Vingegaard und 5:51 vor Carapaz. Keiner seiner ärgsten Konkurrenten hat es geschafft, dem Dominator in einer der Alpen- oder Pyrenäen-Etappen Zeit abzuknöpfen. Nach eigener Aussage sind für Pogacar "50 Prozent des Sieges" schon eingefahren. In Tat und Wahrheit sind es deutlich mehr - erst recht, wenn die letzte Schwierigkeit dieser Tour am Samstag ein Einzelzeitfahren ist.

Die erste Prüfung gegen die Uhr in der laufenden Rundfahrt hatte Pogacar (vor Stefan Küng) gewonnen. Letztes Jahr hatte er dem damaligen Leader Primoz Roglic am zweitletzten Tag noch das Gelbe Trikot weggeschnappt. "Das ist ein Wettbewerb, der mir liegt. Ich kann es kaum erwarten", sagte der Star des UAE-Teams. Es klang wie eine Einladung an seine Gegner zum Spielen, einem Spiel, das den Sieger bereits kennt.

Uran schwach, Hirschi stark

Vingegaard und Carapaz bleibt am Samstag der Kampf um Platz 2 und die Reihenfolge auf dem Podest. Aus diesem Kampf verabschiedet hat sich Rigoberto Uran. Der Kolumbianer, über viele Tage der erste Verfolger Pogacars, brach auf dem Weg nach Luz Ardiden regelrecht ein. Er verlor fast neun Minuten und ist nur noch Gesamtzehnter. Bereits am Vortag hatte er dem Spitzentrio nicht mehr folgen können.

Eine starke Etappe zeigte dagegen Marc Hirschi. Bis wenige Kilometer vor dem Ziel stand der Berner seinem Teamkollegen Pogacar als Helfer zur Seite. Im Finale verlor er dann aber noch gut vier Minuten auf die Spitze.

Cavendish zum 35. Sieg?

Vor den Zeitfahrern stehen am Freitag auf den 207 Kilometern von Mourenx nach Libourne noch einmal die Sprinter im Fokus. Dem Briten Mark Cavendish bietet sich die Chance auf den fünften Tagessieg in diesem Jahr und den 35. insgesamt. Damit würde er Belgiens Rad-Legende Eddy Merckx überholen und zum alleinigen Rekordhalter avancieren. (sda)

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