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Peking/Schwyz

Thomas Pfyl knapp an Medaille vorbei

Zum Abschluss der Paralympics 2022 in Peking verpasst der Schwyzer Thomas Pfyl als Vierter im Slalom knapp eine Medaille. Damit bleibt es bei der einen Medaille für die Schweizer Delegation, die Théo Gmür zum Auftakt auf der Abfahrt gewinnt.
Thomas Pfyl fehlte nicht viel für eine weitere Medaille.
Bild: Keystone

Zum Abschluss der Paralympics 2022 in Peking verpasst Thomas Pfyl, Steinen, als Vierter im Slalom knapp eine Medaille. Damit bleibt es bei der einen Medaille für die Schweizer Delegation, die Théo Gmür zum Auftakt auf der Abfahrt gewinnt.

"Wir können grösstenteils eine gute, zufriedene Bilanz ziehen", sagt Swiss-Paralympic-Präsident René Will. "Das erklärte Ziel mit einer Medaille haben wir erreicht.” Diesem Urteil schliesst sich Chef de Mission Roger Getzmann an, beide verweisen darauf, "dass uns letztlich in einigen Situationen das Wettkampfglück gefehlt hat." Getzmann ergänzt, es sei auch darum gegangen, dass sich die Athleten und Athletinnen als würdige Botschafter des Landes erweisen. Das sei auf jeden Fall gelungen.

Will betont aber auch, dass es nach Peking 2022 eine intensive interne Aufarbeitung brauche: "Wir müssen uns die Frage stellen, ob wir noch genügend wettbewerbsfähig aufgestellt sind. Und wenn die Antwort ‘Nein' lautet - haben wir die Chance, das zu ändern?" Er spricht damit die international stark zunehmende Professionalisierung an, die auch für Getzmann ein wichtiges Thema ist, wenn es etwa um die grossen Erfolge des chinesischen Teams geht. Am Ende ist sehr vieles eine finanzielle Herausforderung, wenn die Schweiz auch im Para-Sport weiter mit anderen Nationen mithalten will, die viel stärker von staatlicher Unterstützung profitieren.

Grégory Chambaz, Nationalcoach bei den Alpinen, sagt: "Wir haben mit der Spitze mitgehalten, die Bilanz fällt insgesamt positiv aus.” Mit etwas mehr Glück hätte es noch die eine oder andere Medaille geben können. Chambaz denkt an Gmür im Riesenslalom, an Pfyl in der Super-Kombi und im Slalom. Was Chambaz zu denken gibt, ist die Leistungsexplosion im chinesischen Team. Verschiedene Nationen, darunter die Schweiz, haben bereits im Dezember einen Protest beim Internationalen Paralympischen Komitee (IPC) gegen die Klassifizierungen bei einigen Athleten aus China eingereicht, "Passiert ist noch absolut nichts", sagt Chambaz.

Im Langlauf ist Luca Tavasci gut unterwegs, aber auch hier ist die Konkurrenz so viel stärker geworden und auch in der Breite gewachsen. Tavasci und Nationaltrainerin Sandra Gredig haben bei den Paralympics immer wieder und sehr bewusst das Thema Professionalisierung aufgebracht. Will sich der Engadiner intensiv auf Paralympics vorbereiten, muss er unbezahlten Urlaub nehmen, das ist auf die Dauer nicht machbar. Cortina 2026 bleibt das grosse Ziel von Tavasci, aber das sei nur im Status eines Halbprofis wirklich sinnvoll, sagt er. Wie das ermöglicht werden soll, das will Luca Tavasci in den nächsten Wochen und Monaten herausfinden. (sda)

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