Nur geringfügiges Vergehen von Red Bull

Nach monatelanger Prüfung weist der Internationale Automobil-Verband FIA dem Formel-1-Team Red Bull nun doch ein Fehlverhalten nach. Die Equipe hat in der ersten Weltmeister-Saison von Max Verstappen mehr Geld ausgegeben als nach den Regeln erlaubt.

Die FIA teilte jedoch mit, der Rennstall habe die festgelegte Kostengrenze im vergangenen Jahr nur geringfügig überschritten. Aus dem Gutachten geht zudem hervor, dass Red Bull wie auch das Aston-Martin-Team von Sebastian Vettel zusätzlich gegen Verfahrensregeln im Rahmen der Budget-Richtlinien verstossen haben.

Der Weltverband will nun mögliche Sanktionen gegen die beiden Rennställe prüfen. Ein zwingender Abzug von WM-Punkten erfolgt gemäss Reglement jedoch erst bei erheblicher Überschreitung der Kostengrenze. Das wäre der Fall gewesen, wenn ein Team für das Vorjahr mehr als fünf Prozent über dem Limit von 148,6 Millionen Dollar gelegen hätte. Da dies nun nicht gegeben ist, gerät der erste WM-Titel von Verstappen nachträglich nicht in Gefahr. Der 25-Jährige bleibt Weltmeister der Jahre 2021 und 2022.

Der Kostendeckel in der Formel 1 sollte die Chancengleichheit erhöhen, auch wenn wichtige Posten wie die Fahrergehälter nicht mitgerechnet werden. Der Plan wurde von allen Teams gemeinsam ausgearbeitet.

Red Bull reagierte mit "Überraschung und Enttäuschung" auf die FIA-Ergebnisse vom Montag. Das Team zeigt sich weiter überzeugt, dass seine Ausgaben 2021 unter der Grenze lagen. Daher werde der Rennstall nun die FIA-Unterlagen und mögliche Massnahmen prüfen, hiess es in einem Communiqué. Der Rennstall vermutet hinter der ganzen Affäre einen Angriff der Konkurrenz, um Unruhe im Fahrerlager zu stiften. Mercedes und Ferrari hatten wegen der nun bestätigten Kostenüberschreitung Konsequenzen gefordert. (sda/dpa/afp)