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NHL

Auch die NHL setzt ein Zeichen

Nach der NBA setzt auch die NHL den Spielbetrieb vorübergehend aus. Bei einem geschlossenen Auftritt begründen die NHL-Profis den Playoff-Unterbruch im Kampf gegen Rassismus in den USA.
In der NHL ruht der Spielbetrieb bis Samstag
Bild: KEYSTONE/AP/Frank Gunn

Einen Tag nach der beispiellosen Protestwelle in der NBA, WNBA, MLS und MLB entschied die NHL, auf die für Donnerstag und Freitag geplanten Playoff-Partien zu verzichten. "Der Grund, warum wir hier sind, ist, dass niemand im Raum glücklich ist darüber, was passiert", sagte Pierre-Edouard Bellemare von den Colorado Avalanche. Mehrere Dutzend Spieler der in der NHL-Blase in Edmonton aktiven Teams der Vegas Golden Knights, der Colorado Avalanche, der Vancouver Canucks und Dallas Stars standen hinter den Sprechern in dem vollen Raum und verliehen der Video-Pressekonferenz damit eine kraftvolle Atmosphäre.

"Das hier ist eine viel stärkere Botschaft als alles, was ein oder zwei Spieler auf dem Eis machen könnten", sagte Ryan Reaves von den Vegas Golden Knights. "Es ist toll, dass die NBA und die MLB und die WNBA das gemacht haben, aber die haben viele schwarze Spieler in diesen Ligen. Dieses Statement ist sehr stark, insbesondere aus dieser Liga", so der dunkelhäutige Profi. "Das Gespräch hat angefangen mit weissen Spielern von anderen Teams, die sprechen wollten. Das ist stark."

Den Boykotten schlossen sich am Donnerstag auch neun Mannschaften der National Football League an, indem sie ihre Trainingseinheiten der Saisonvorbereitung absagten. Das Fass zum Überlaufen brachten Schüsse von Polizeibeamten auf den 29-jährigen Familienvater Jacob Blake, der dadurch am Sonntag im US-Bundesstaat Wisconsin schwer verletzt worden war.

Während die Sportler für ihre Protestnoten in der breiten Bevölkerung Zuspruch erhielten, gab es aus der Politik Kritik. US-Präsident Donald Trump kritisierte vorrangig die Basketballer, die den Boykott ins Rollen gebracht hatten: "Die Liga ist wie eine politische Organisation. Ich denke nicht, dass das gut für den Sport oder für das Land ist. Ich weiss nicht viel über die Proteste. Aber ich weiss, dass ihre TV-Quoten schlecht waren, weil die Leute der NBA überdrüssig sind." Marc Short, Stabsleiter von US-Vizepräsident Mike Pence, hatte die Proteste bei "CNN's New Day" als "dämlich und absurd" bezeichnet. (sda/dpa)

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