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Eishockey

National League, Playoffs, Vorschau, Text

Zum zweiten Mal werden in der National League Playoff-Achtelfinals durchgeführt. Lausanne trifft ab Freitag auf Ambri-Piotta und Genéve-Servette spielt gegen Lugano.

Die Achtelfinal-Teilnahme von Ambri ist ein kleines Märchen. Am 4. März lagen die Leventiner noch zehn Punkte hinter Bern, ehe sie mit sechs Siegen in Serie das scheinbar Unmögliche noch schafften. "Das ist der Beweis, dass im Sport alles möglich ist, wenn der Glauben nicht verloren geht", sagte Ambris Sportchef Paolo Duca im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie seien auch etwas im Stolz getroffen gewesen angesichts des grossen Rückstandes so kurz vor dem Ende der Qualifikation.

Bei den sechs Siegen liessen die Nordtessiner bloss sieben Gegentreffer zu. Beim 2:0 in Freiburg am zweitletzten Spieltag blockten sie nicht weniger als 31 Schüsse! Das sagt alles aus. Dass die Aufholjagd von Erfolg gekrönt war, macht Duca auch deshalb Freude, "weil diese nur dank unserem Kampfgeist möglich war. Das heisst, wir haben unsere Natur in der neuen Infrastruktur (Stadion) nicht verloren. Das ist sehr wichtig für Ambri."

Nun stellt sich die Frage, ob das Team die Spannung halten kann, schliesslich wurde das grosse Ziel erreicht und benötigt ein solcher Effort viel mentale Energie. Das sei zwar sicherlich schwierig, sagte Duca, "aber gleichzeitig haben wir eine Gratis-Chance erhalten. Und der Hunger kommt ja bekanntlich mit dem Essen." Ausserdem wird in den Achtelfinals nach dem Best-of-3-Modus gespielt, was die Chance für einen Aussenseiter eher vergrössert.

Wie auch immer, jedenfalls nimmt auch Lausanne die Playoffs mit breiter Brust in Angriff. Seit dem Jahreswechsel gewannen die Waadtländer 14 von 19 Partien. In den letzten zehn Heimspielen verliessen sie das Eis neunmal als Sieger. In den Direktduellen gegen Ambri holte der LHC neun von zwölf möglichen Punkten. Überhaupt kann Lausanne in dieser Serie nur verlieren. Insofern wird interessant zu sehen sein, wie die Mannschaft mit diesem Druck umgeht.

Der Faktor McSorley

Im zweiten Achtelfinal kommt es zu einer hochstehenden Affiche, in der Genève-Servette leicht zu favorisieren ist. Die Serie gewinnt wegen Chris McSorley noch an Brisanz. Der Kanadier ist seit dieser Meisterschaft Trainer bei Lugano, zuvor hatte er dieses Amt 17 Saisons bei den Genfern ausgeübt. Zudem war er bei Servette Mitbesitzer und General Manager. Ohne ihn wäre der Verein nicht dort, wo er ist.

Für die Genfer spricht das Heimrecht. Die letzte Niederlage vor heimischem Publikum datiert vom 19. November 2021 (3:4 n.V. gegen Zug), danach setzte sich Servette 15 Mal in Folge durch. Ohnehin läuft es dem Team seit dem Trainerwechsel von Patrick Emond zu Jan Cadieux (am 10. November). Sie verloren unter dem vorherigen Assistenten nie zwei Partien hintereinander, die Bilanz lautet 22:7 Siege. Das ist beeindruckend.

Lugano dagegen blickt trotz guten Verstärkungen - insbesondere in der Verteidigung - auf eine enttäuschende Qualifikation zurück. Rang 9 entspricht bei weitem nicht den Ansprüchen der Bianconeri, die sechs der letzten neun Spiele verloren haben. Doch vielleicht macht es der HCL diesmal genau andersherum wie in der vergangenen Saison, als die Südtessiner nach Platz 2 in der Qualifikation im Viertelfinal gegen die Rapperswil-Jona Lakers (1:4) sang- und klanglos ausschieden. McSorley wird am 22. März, dann würde eine allfällige dritte Partie die Entscheidung in dieser Serie bringen, 60 Jahre alt. Ein Weiterkommen wäre also ein perfektes Geburtstagsgeschenk. (sda)

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