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NHL

Nashville ist im Ausnahmezustand

Im Stanley-Cup-Final ist wieder alles offen. Die Nashville Predators dürfen auch wegen der Fans auf den Coup hoffen.
Die Zuschauer in Nashville sorgen für eine unglaubliche Stimmung
Bild: KEYSTONE/AP/MARK HUMPHREY

Dass die Predators in der zehnten Partie vor heimischem Publikum in den laufenden Playoffs den neunten Sieg feierten, kommt nicht von ungefähr. Die Stadt im Bundesstaat Tennessee befindet sich im Ausnahmezustand. Schon Stunden vor dem Anpfiff machten es sich die ersten Fans in einem Camping-Stuhl bequem, um die besten Plätze vor einer der Leinwände zu ergattern. Auf einer grossen Bühne fanden Live-Konzerte statt. Bei der ersten Finalpartie in Nashville in der Nacht auf Sonntag sollen rund 50'000 Leute ausserhalb der Arena zugegen gewesen sein.

Innerhalb das Stadions ist die Stimmung schlichtweg elektrisierend. Schon am Morgen wurden auf sämtliche Sitze gelbe T-Shirts gelegt. Der Slogan "Sei der siebte Mann!" könnte von den Fans nicht besser umgesetzt werden. Sie peitschen das Team unermüdlich nach vorne. Für den Berner Verteidiger Roman Josi ist es das lauteste Stadion der NHL.

Lobende Worte gab es auch von Wayne Gretzky, dem wohl grössten Hockey-Spieler aller Zeiten. "Ich möchte der gesamten Organisation und der Stadt Nashville gratulieren", sagte er vor der Partie an einer Pressekonferenz." Es sei für das Eishockey grossartig, was hier entstanden sei. Die Predators spielen erst seit der Saison 1998/1999 in der NHL und greifen erstmals nach dem Pokal.

Unter den Zuschauern befand sich auch das Schweizer Talent Nico Hischier, das Ende Juni im Draft in Chicago als Nummer 1 oder 2 gezogen werden dürfte. Der 18-jährige Walliser erhielt zusammen mit den ebenfalls hoch gehandelten Nolan Patrick, Casey Mittelstadt und Gabriel Vilardi vor dem Spiel einen Einblick hinter die Kulissen. Er durfte unter anderem in die Kabinen, wo er auch Superstar Sidney Crosby die Hand schüttelte. "Ihn zu treffen, war sehr interessant", sagte Hischier. Vor der Reise nach Nashville hatte er in Buffalo Leistungstests absolviert und diverse Gespräche mit Verantwortlichen von NHL-Teams geführt.

Das vierte Finalpartie war erst die zweite NHL-Begegnung, die Hischier live gesehen hat. Als 12-Jähriger sah er Ottawa gegen Edmonton. Dementsprechend speziell war das Erlebnis für ihn. Zudem siegte jenes Team, dem er mehr die Daumen drückte. Dem Draft blickt er gelassen entgegen: "Ich werde sowieso glücklich sein", sagte der 18-jährige Walliser. "Jede Stadt in der NHL hat etwas Spezielles." Zunächst steht aber das Sommertraining an, das er beim SC Bern bestreitet, ehe er am 21. Juni nach Chicago fliegt. (sda)

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