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Billie Jean King Cup

Schweizerinnen zurück im Final

Das Schweizer Frauen-Tennisteam steht zum dritten Mal - und zum zweiten Mal in Folge - im Final des Billie Jean King Cups. Gegen Australien winkt der grosse Triumph.
Bild: KEYSTONE/EPA/ADAM VAUGHAN

In Glasgow bezwingen die Schweizerinnen Tschechien sehr überzeugend 2:0 und treffen am Sonntag um 15.00 Uhr auf Australien. Sowohl Viktorija Golubic als auch Belinda Bencic gewannen ihre Einzel in zwei Sätzen, so dass das Doppel nicht mehr notwendig wurde. 1998 unterlag die Schweiz im damaligen Fed Cup in Genf gegen Spanien, letztes Jahr in Prag gegen Russland.

Gegen Australien Favorit

Die Chancen auf den ersten Triumph scheinen diesmal deutlich grösser. Australien scheint mit Aijla Tomljanovic (WTA 33) und der Linkshänderin Storm Sanders (WTA 237) im Einzel sowie Sanders und der Altmeisterin Samantha Stosur im Doppel auf dem Papier deutlich schwächer als Tschechien. Allerdings hatten die Australierinnen nach dem hart erkämpften 2:1-Erfolg gegen Grossbritannien eine deutlich längere Erholungszeit als die Schweizerinnen.

Für Captain Heinz Günthardt ist klar, was den Erfolg seines Teams ausmacht: "Herz und Glaube. Wer mehr davon hat, gewinnt." Nun wollen die Schweizerinnen schaffen, was ihnen im letzten Jahr und Martina Hingis und Patty Schnyder 1998 nicht gelang: der erste Sieg im wichtigsten Teamwettbewerb der Frauen.

Am Samstag setzte Günthardt auf die gleiche Spielerpaarung wie im letzten und entscheidenden Gruppenspiel gegen Kanada, also auf Viktorija Golubic (ATP 77) anstelle von Jil Teichmann (WTA 35). Die 30-jährige Zürcherin honorierte sein Vertrauen ohne Fehl und Tadel. Golubic gewann das erste Einzel gegen Karolina Muchova (ATP 149) 6:4, 6:4. Im Final könnte die Wahl aber wieder auf die frischere Teichmann fallen.

Zweite Einzelspielerin bestimmt

Golubic gewann im dritten Duell mit Muchova, die vor ihrer Verletzungspause noch vor eineinhalb Jahren zu den Top 20 gehört hatte, zum ersten Mal. Sie startete perfekt in die Partie und entschied elf der ersten zwölf Punkte. für sich. Im zweiten Satz bekundete sie in ihren Aufschlagspielen etwas mehr Mühe, nützte aber nach genau eineinhalb Stunden ihren ersten Matchball mit einem Service-Winner. "Der Sieg im Fed Cup oder jetzt Billie Jean King Cup ist schon seit vielen Jahren unser Ziel", bekräftigte Golubic. "Nun wollen wir natürlich noch den letzten Schritt machen." Ob sie oder Teichmann spielen wird, sei schon bestimmt, sagte Günthardt. Ohne den Namen zu verraten...

Die perfekte Vorgabe liess Belinda Bencic erneut in einem emotionalen Hoch in das zweite Einzel gegen Karolina Pliskova (WTA 32) steigen. Die ehemalige Nummer 1 der Welt hatte bei ihrem ersten Einsatz in Schottland alles andere als überzeugt, doch hatte sie vor zwei Monaten am US Open gegen Bencic gewonnen.

Diesmal aber behielt die Olympiasiegerin und Weltnummer 12 die Oberhand. Den ersten Satz entschied Bencic klar für sich, im zweiten wehrte sie einen Satzball ab und behielt dann im Tiebreak die Nerven. Mit einem 6:2, 7:6 (8:6) machte sie den Schweizer Finaleinzug perfekt. "Es ist ein riesiges Gefühl", zeigte sich die 25-jährige Ostschweizerin euphorisch." (sda)

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