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Curling

Nach der Enttäuschung zum dritten WM-Gold?

Die Schweizer Curlerinnen könnten an der am Samstag beginnenden WM im kanadischen Prince George als erstes Frauenteam der Geschichte zum dritten Mal in Folge Weltmeisterinnen werden.
Silvana Tirinzoni (links) und Alina Pätz sind ein harmonierendes Tandem
Bild: KEYSTONE/AP/Brynn Anderson

Melanie Barbezat, Esther Neuenschwander, Skip Silvana Tirinzoni und Alina Pätz siegten 2019 im dänischen Silkeborg und 2021 in Calgary. 2020 fiel die WM infolge der Coronavirus-Pandemie aus. Vor Tirinzoni hatten vier Skips ebenfalls zwei WM-Turniere am Stück für sich entschieden: die Norwegerin Dordy Nordby (1990 und 1991), die früh verstorbene Kanadierin Sandra Schmirler-Peterson (1993 und 1994) sowie die Schwedinnen Elisabet Gustafson (1998 und 1999) und Anette Norberg (2005 und 2006).

Den Curlerinnen des CC Aarau wäre es allerdings bedeutend lieber gewesen, sie hätten in dieser Saison früher und andernorts Geschichte geschrieben. Sie hatten alle Fähigkeiten und Möglichkeiten, um in Peking als erstes Schweizer Frauenteam Olympia-Gold zu gewinnen. Sie waren das klar dominierende Team in der Round Robin, bevor sie ausgerechnet in den Halbfinals Japan mit einer deutlich schwächeren Leistung unterlagen und schliesslich auch noch den Match um Bronze gegen die Schwedinnen verloren.

Sie standen mit leeren Händen da, nachdem sie sich vier Jahre lang auf das Ziel einer Olympia-Medaille ausgerichtet hatten. Es fragt sich, ob es ihnen gelungen ist, sich in den vier Wochen zwischen Olympia und WM moralisch aufzurichten. Besonders schwer dürfte dies der auf der vierten Position spielenden Alina Pätz fallen, denn sie blieb in den entscheidenden Spielen in Peking am deutlichsten hinter ihrer Normalleistung zurück.

Kein Druck, kein Zwang

An der WM im Hinterland der kanadischen Provinz British Columbia geht es nur um den Titel und die Medaillen. Erst die WM-Turniere 2024 und 2025 werden wieder für die Olympia-Qualifikation herangezogen. Insofern werden die Schweizerinnen keinen Leistungszwang und keinen Druck spüren. Wie und ob es mit dem Team weitergeht, werden die Curlerinnen nach der Saison gemeinsam entscheiden.

Auch die Zukunft weiterer Teams der Weltspitze wie Schweden (Anna Hasselborg) und Schottland (Eve Muirhead) ist offen. Während die Schwedinnen in Prince George antreten, ist das britische Olympiasieger-Team nicht am Start. Für Schottland spielt die Crew der WM-Debütantin Rebecca Morrison. Für Kanada qualifizierte sich das Quartett um Skip Kerri Einarson, das bei Tirinzonis WM-Triumph 2021 nur den 5. Platz belegte. (sda)

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