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Ski alpin

Nach der Abfahrt in Kitzbühel beginnt das Zittern – ums Knie und ums Podest

Marco Odermatt verletzt sich in der Abfahrt in Kitzbühel und fällt aus. Niels Hintermann bibbert und wird Dritter. Beat Feuz fährt in seinem zweitletzten Rennen nur auf Rang 28.

Marco Odermatt macht sich im Ziel von Kitzbühel Sorgen um sein Knie.
Bild: Jean-Christophe Bott / EPA

Um 15.24 Uhr wurde offiziell bekannt, was in Kitzbühel zuvor schon fast buschfeuerartig die Runde machte: Marco Odermatt hat sich bei seiner spektakulären Rettungseinlage auf der Streif verletzt. Ein Start in der zweiten Abfahrt von Kitzbühel am Samstag ist ausgeschlossen.

«Ich bin froh, dass ich nicht im Netz gelandet bin. Jetzt muss ich aber zuerst mein Knie etwas schonen und schaue Tag für Tag weiter», wird der 25-jährige Nidwaldner in einer Meldung von Swiss-Ski zitiert.

Odermatt wurde zuerst von Ärzten in Kitzbühel untersucht. Klarheit wird aber wohl erst eine MRI-Untersuchung am Samstag schaffen. Wie aus dem Umfeld des Skifahrers zu erfahren ist, besteht der Verdacht auf eine Quetschung des Meniskus im linken Knie.

Sollten sich die Befürchtungen bestätigen, droht Odermatt eine Pause, die allenfalls auch eine WM-Teilnahme in Frage stellen würde. Noch besteht die Hoffnung, dass Odermatts Knie keines der Skination wird.

Kilde mit viel Glück – Feuz nur auf Rang 28

Die Abfahrt auf der Streif wurde ihrem Mythos am Freitag erneut gerecht: Spektakel, Drama und leider auch Verletzungen. Dabei hatte man lange das Gefühl, dass die Schutzengel in diesem Jahr nicht abgehängt werden. Neben Odermatt verhinderten diverse andere Athleten einen Sturz auf teils spektakuläre Art.

Zum Beispiel der Norweger Aleksander Kilde: Der Abfahrtsdominator der Saison wurde in der Ziel-Traverse mehrfach nach hinten gedrückt und konnte einen Aufprall in den Fangnetzen nur um wenige Zentimeter verhindern. «Ich spürte», sagte Kilde, «entweder ich gebe auf oder riskiere alles.» Er wählte das Risiko und hatte Glück.

Ans Limit und darüber hinaus. Der Kick wird in Kitzbühel vermarktet. Aber wenn Athleten wie Odermatt oder Kilde spüren, dass nur eine Fahrt in der Nähe des Unmöglichen reicht, um den anderen zu schlagen, wird es gefährlich.

Feuz: «Ich bin glücklich, wenn ich gesund im Ziel bin»

Beat Feuz, der im zweitletzten Rennen seiner Karriere nur auf Rang 28 fuhr, sagte: «Natürlich hätte ich mir eine bessere Platzierung gewünscht. Aber ich bin glücklich, wenn ich am Samstag gesund im Ziel bin. Man hat es heute gesehen: Jene, die mit Risiko fahren, Odermatt zum Beispiel, hatten schon ihre Mühe.»

Feuz unterliefen in seiner Fahrt zu viele Fehler, er wurde aber auch nach hinten durchgereicht, weil das Wetter im Verlauf des Rennens besser wurde. Was wiederum dazu führte, dass Niels Hintermanns Nerven im Ziel arg strapaziert wurden.

Niels Hintermann mit der Gams für Rang drei.
Bild: Expa/Johann Groder / APA/APA

Als 30 Fahrer im Ziel waren, lag er zwar noch immer auf Rang zwei, und einzig der spätere Sieger Vincent Kriechmayr aus Österreich war zu diesem Zeitpunkt schneller gefahren als er. Doch wie gefährdet seine Rangierung war, hatte mit Startnummer 28 schon der Amerikaner Jared Goldberg gezeigt, der nur vier Hundertstelsekunden lang­samer war als Hintermann.

Der Sensationsmann mit Nummer 43

Rund 30 Minuten später bewahrheiteten sich Hintermanns Befürchtungen, als der Italiener Florian Schieder mit der Startnummer 43 auf Rang zwei vorstiess. Der 27-Jährige nutzte die Gunst der Stunde und sorgte dafür, dass Hintermann bis zum letzten Athleten mit Nummer 58 zittern musste.

An die Zeit des 27-jährigen Zürchers kam zwar keiner mehr ran, und Hintermanns erster Podestplatz in Kitzbühel war Tatsache. Doch neben Schieder nutzten noch andere Athleten die besseren Verhältnisse für ein Spitzenresultat. Darunter die Schweizer Alexis Monney und Justin Murisier auf den Rängen 11 und 12.

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