notifications
Motorrad

MotoGP-Saisonauftakt in Katar

Am Sonntag beginnt in Katar für Fabio Quartararo der schwierige Weg zur MotoGP-Titelverteidigung. Die ersten Herausforderer des Franzosen heissen Francesco Bagnaia, Marc Marquez und Joan Mir.
MotoGP-Weltmeister Fabio Quartararo, hier Anfang November in Portugal, sieht sich auf dem Weg zur Titelverteidigung von starken Herausforderern umgeben
Bild: KEYSTONE/EPA LUSA/NUNO VEIGA

2021 war eine MotoGP-Saison, in welcher jeder Hersteller mindestens einen Podestplatz erreichte. Oftmals lagen die Top 15 im Ziel so nahe beieinander wie nur selten zuvor. Trotz dieser Ausgeglichenheit durfte sich Fabio Quartararo schon im drittletzten Saison-GP als Weltmeister feiern lassen, als erster Franzose überhaupt in der Königsklasse des Motorrad-Rennsports.

Der 22-Jährige aus Nizza war auf der handlichen Werk-Yamaha klar der konstanteste Fahrer und kam auf je fünf Siege und weitere Podestplätze. In 18 Rennen schied Quartararo nur einmal aus, ein weiteres Mal reichte es ihm nicht in die ersten zehn. Bei den Vorsaison-Testfahrten in Malaysia und Indonesien wurde allerdings einmal mehr ersichtlich, dass Yamaha - neben anderen, kleineren Problemen - gerade im Bereich Top-Speed zu kämpfen hat.

Bagnaia dank Ducati-Power

Auf der Liste mit den Spitzengeschwindigkeiten jedes Fahrers steht dafür der Name von Francesco Bagnaia dank Ducati-Power oftmals ganz zuoberst. Dem WM-Zweiten aus Italien gelangen 2021 zwar vier Siege, aber alle erst im letzten Saisondrittel, womit er dem enteilten Franzosen nicht mehr gefährlich werden konnte. Doch kann der 25-jährige Bagnaia seine letztjährige Form heuer von Anfang an in Siege ummünzen, dann führt der Titel nur über ihn.

Joan Mir, der Überraschungs-Weltmeister von 2020, folgte letzte Saison mit gebührendem Abstand als WM-Dritter. Dabei blieb der 24-jährige Spanier auf Suzuki ohne Sieg. Die Frage stellt sich sowieso, ob in ein paar Jahren die Titel von Mir und Quartararo im Rückblick zu einem Interregnum verkommen werden. Serien-Weltmeister Marc Marquez deutete bei den Tests an, dass seine Performance wieder deutlich höher einzuschätzen ist.

Marquez' Fortschritte

Aufgrund einer langwierigen Verletzung am rechten Oberarm, zugezogen im Juli 2020 bei einem Sturz in Jerez, war auch die letztjährige Saison des Katalanen noch stark beeinträchtigt. Dennoch kam der WM-Siebte auf drei Siege. Zwar wird Marquez' Arm wohl nie wieder so belastbar wie vor der Verletzung, doch über den Winter stellten sich nochmals Verbesserungen ein. Mit dem wiedererstarkten 85-fachen GP-Sieger wird deshalb zu rechnen sein. Da die Werk-Honda Ausgabe 2022 um einiges Fahrer-freundlicher sein soll, ist zudem auch Marquez' Teamkollege Pol Espargaro einiges zuzutrauen.

Kein Schweizer WM-Stammfahrer

Im Jahr eins nach dem Rücktritt von Tom Lüthi ist die Schweiz beim Saisonstart der Strassen-WM in Katar mit keinem Fahrer mehr vertreten. Dies war zuletzt vor 20 Jahren der Fall gewesen.

Im Sommer 2002 erfolgte dann auf dem Sachsenring das GP-Debüt von Lüthi, der im vergangenen November nach 317 weiteren Grands Prix zurücktrat - als 125-ccm-Weltmeister 2005 und nach 17 GP-Siegen sowie total 65 Podestplätzen.

Lüthi verschwindet allerdings keineswegs von der Bildfläche. Der 35-jährige Emmentaler wechselte nahtlos in die Rolle des Sportdirektors des deutschen Moto3-Teams PrüstelGP mit den zwei spanischen Fahrern Carlos Tatay und Xavier Artigas. Lüthi spricht von seiner "sehr positiv" verlaufenen Saisonvorbereitung und dass er sich nach den Tests freue, "dass es endlich mit dem ersten Rennen losgeht".

Nicht auszuschliessen ist, dass 2022 nicht doch vielleicht ein Schweizer Fahrer zumindest einen Grand Prix bestreiten wird. Der 16-jährige Basler Noah Dettwiler - betreut von seinem neuen Manager Tom Lüthi - fährt heuer in der Moto3-Junioren-WM und käme für Wildcard-Einsätze in der Moto3-WM infrage.

An sieben GP-Wochenenden, erstmals Ende April in Jerez, steht zudem der MotoE-Weltcup auf dem Programm. In diesem gehört der 32-jährige Berner Dominique Aegerter erneut zu den Anwärtern auf den Titel. (sda)

Kommentare (0)