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Super League

Mit Magnin in eine neue FCZ-Ära

Einen Tag nach dem Trainerwechsel von Uli Forte zu Ludovic Magnin erklärt die Klubführung des FC Zürich die Rochade. Sportchef Thomas Bickel vermisste unter Forte die "stete Veränderung".
Der neue FCZ-Trainer Ludovic Magnin erklärt den Medien seine Philosophie
Bild: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Beim FC Zürich haben sie sich mit dem Entscheid für den Trainerwechsel schwer getan. "Es geht immer auch um Menschen. Deshalb wollten wir nicht in der Winterpause einen Schnellschuss machen", sagte Sportchef Thomas Bickel. Es hat in den letzten Wochen offenbar eine Abwägung stattgefunden. Auf der einen Seite waren die Ergebnisse, die in der Vorrunde zufriedenstellend gewesen seien, wie Präsident Ancillo Canepa sagte. Auf der anderen Seite war die spielerische Stagnation oder wie Canepa sagte: "Wir waren berechenbar geworden."

Sie hätten auf Besserung nach der Winterpause gehofft, beteuerte der Präsident. "Wir setzten darauf, dass im Trainingslager einiges ausprobiert würde. Dass die Mannschaft taktisch variabler auftreten würde", so Canepa. Nach drei Spielen in der Rückrunde haben sie gemerkt: Es wurde nichts besser. Und vor allem: "Es ist der richtige Zeitpunkt für den Trainerwechsel gekommen. Wir haben keinen Druck, denn wir sind als Dritter der Super League nicht in einer Notlage", sagte Canepa.

Nach dem Abstieg hatten sie im FC Zürich im Sommer 2016 die Säulen für die Zukunft definiert. "Die wichtigste ist, dass stetig Veränderung stattfinden muss. Die Veränderung muss unsere Konstante sein", erklärte Bickel. "Diese hat nicht mehr stattgefunden, deshalb konnten wir nicht mehr zu 100 Prozent hinter Forte stehen."

Mutig und variabel

Canepa und Bickel sind überzeugt, dass Magnin ihre Vorgaben erfüllen wird. Der neue Trainer selbst sagt über seine Philosophie: "Ich lasse mutig spielen. Das Team soll variabel sein und auch während des Spiels das System wechseln können. Der gegnerische Trainer soll nicht wissen, was am Wochenende auf ihn zukommt, wenn er gegen mein Team antritt."

Das sind philosophische Ansätze. Als U21-Trainer konnte Magnin Philosophien und Grundsätze verfolgen. Als Trainer in der Super League wird er auch (und extern vor allem) an den Resultaten gemessen. Das gilt gerade für seine ersten Spiele mit dem FCZ. Am Sonntag kommt es in der Super League zum Derby, drei Tage später steigt der Cup-Halbfinals - wieder gegen die Grasshoppers und dann kommt es zum Duell mit Meister FC Basel.

Vor diesem Kaltstart ist Magnin jedoch nicht bange. "Es ist ein grosses Geschenk für mich, dass wir auf Platz 3 klassiert sind und im Cup-Halbfinal stehen. Ich übernehme kein Team, das am Boden ist. Fürs Erste muss ich nur an wenigen Stellen den Hebel ansetzen."

Reger Austausch mit Förderer Favre

Geht es nach der Vorstellung der FCZ-Verantwortlichen, hat mit der Beförderung von Magnin eine neue Ära begonnen. Attraktiver Fussball von einer jungen Mannschaft mit einigen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs soll es sein. Man könnte es auch so umschreiben: Die langsam verblassende Erinnerung an die Zeiten von Lucien Favre (2003 bis 2007) sollen wiederbelebt werden.

Da trifft es sich gut, dass Magnin im regen Austausch mit dem einstigen FCZ-Meistertrainer steht. "Als ich am Dienstag auf dem Weg zu meinen Eltern war, habe ich am Telefon kurz mit Lucien gesprochen, denn er ist wie ein zweiter Vater für mich." Vom aktuellen Coach von Nice hat Magnin vieles mit auf seinen fussballerischen Weg mitbekommen. Unter Favre schaffte Magnin bei Yverdon Ende der Neunzigerjahre den Einstieg in den Profifussball. (sda)

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