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Fussball

Millimeter sorgen für riesige Differenz: YB schlägt Basel und ist schon Wintermeister

Die Young Boys gewinnen gegen den FC Basel mit 3:1, führen die Liga deutlich an und sind schon Wintermeister.

Der Jubel der Wintermeister: Vincent Sierro (links) und Donat Rrudhani nach dem 3:1 von YB gegen Basel.
Bild: Claudio de Capitani/Freshfocus

Es gibt eine Phase in diesem Duell zwischen den Young Boys und dem FC Basel, da sind die Basler nah dran am Punktgewinn. Kurz jubelt Bradley Fink sogar in der 69. Minute, nachdem YB-Verteidiger Mohamed Camara den Ball ins eigene Tor gestolpert hatte. Es wäre das Tor zum 2:2 gewesen, doch das Leder ist bei der Vorbereitung von Dan Ndoye wenige Millimeter über der Auslinie gewesen. Vier Minuten später hält YB-Verteidiger Cedric Zesiger seinen Gegenspieler Darian Males zurück. Die Basler fordern einen Penalty, kriegen ihn aber nicht.

Die Basler sind nach der Niederlage enttäuscht.
Bild: Peter Schneider / KEYSTONE

Es sind zwei von mehreren Szenen, die den Spielausgang hätten entscheidend verändern können. Doch die Berner können schliesslich über einen 3:1-Erfolg im Duell der beiden vermeintlichen Topteams der Super League jubeln. Dank des Sieges sind die Berner nicht nur Wintermeister vor der bald anstehenden Weltmeisterschaft in Katar, sondern liegen auch schon 14 Punkte vor dem FC Basel, wobei dieser noch ein Spiel weniger ausgetragen hat. Der erste Verfolger Servette liegt sieben Zähler hinter YB.

Umgedrehter Handschuh in der zweiten Hälfte

Meschack Elia (am Ball) schiesst das Tor zum 2:0 gegen Kasim Adams Nuhu.
Bild: Claudio De Capitani / freshfocus

Dass die Young Boys derzeit das Mass aller Dinge in der Liga sind, zeigen sie im Wankdorfstadion 45 Minuten lang eindrücklich. In der ersten Halbzeit sind sie dem FCB in allen Belangen überlegen, führen zur Pause hochverdient mit 2:0. Den ersten Treffer erzielt Fabian Rieder nach einer flach gespielten Freistossvariante von Kastriot Imeri, der zweite gelingt Meschack Elia nach einem mustergültigen Steilpass Rieders.

Doch die zweite Hälfte wird zu einem «umgedrehten Handschuh», wie es YB-Trainer Raphael Wicky später bezeichnet. Plötzlich ist Basel überlegen, die Young Boys verunsichert. Cedric Itten begeht ein Handspiel im eigenen Sechzehner, Darian Males scheitert mit dem Penalty zwar am glänzend reagierenden David von Ballmoos, doch wenig später jubelt Basels Bradley Fink über den Anschluss zum 1:2.

Was folgt, ist eine Druckphase Basels, doch Males und Ndoye scheitern mit ihren Versuchen knapp. Kurz vor Ende der Partie fliegt Michael Lang mit einem harten Einsteigen gegen Donat Rrudhani noch vom Platz, während der Berner Vincent Sierro mit einem wunderbaren Schlenzer den Schlusspunkt zum 3:1-Sieg für YB setzt.

Setzt den Schlusspunkt hinter eine umkämpfte Partie: Vincent Sierro.
Bild: Peter Klaunzer / KEYSTONE

Damit siegen einmal mehr die Young Boys gegen den FC Basel. Seit elf Partien hat der FCB in diesem Duell nicht mehr gewinnen können und wartet in Bern nun mittlerweile schon seit dem 22. Mai 2016 auf einen Auswärtssieg. YB-Aussenverteidiger Lewin Blum schwärmte: «Zu Hause gegen Basel zu gewinnen, ist einfach grandios.»

Fabian Rieder meinte: «Die Spiele gegen Basel haben immer eine grosse Brisanz und sind umkämpft. Deshalb ist es doppelt schön, sie zu gewinnen.» Dabei hatten die Berner durchaus das Spielglück auf ihrer Seite, wie Trainer Wicky feststellte. «Nach dem Gegentor ist bei uns etwas Hektik aufgekommen. Aber mein Team hat gezeigt, dass es leiden kann.»

Basel-Trainer Alex Frei ist nach der Niederlage bedient.
Bild: Peter Klaunzer / KEYSTONE

Die Partie steht sinnbildlich für den Saisonverlauf der beiden Teams. Titelfavorit YB sorgt trotz einem individuell stark besetzten Kader für wenig Begeisterung, eine starke erste Hälfte reicht aber zum Sieg und zur deutlichen Tabellenführung. Und das Team des FC Basel zeigt einmal mehr eine Halbzeit lang, dass es wie ein Titelkandidat spielen, jenes Niveau aber nicht über eine ganze Partie abrufen kann.

Der Basler Frust ist gross: «Es gab selten eine Mannschaft, die YB so dominiert hat, wie wir in der zweiten Hälfte», meinte Basel-Trainer Alex Frei nach der Partie. Offensivspieler Darian Males stellte fest: «Wir hätten genug Chancen gehabt, um das Spiel auszugleichen, doch nun stehen wir nach dem Spiel mit leeren Händen da. Das tut weh.»

Die Unterschiede zwischen Leader Young Boys und dem FC Basel betragen an diesem Sonntag nur wenige Millimeter, in der Tabelle ist die Differenz nun aber schon riesig geworden.

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