Einen Kilometer vor Schluss sieht es noch gut aus für Mauro Schmid. In einer Verfolgergruppe mit vier Fahrer hinter dem alleinigen Leader Remco Evenepoel ist Schmid mittendrin. In einem Schlusssprint hätte er gute Chancen gehabt, zur Medaille zu fahren. Doch dann taktiert die Gruppe, keiner will den Lead übernehmen. Zeitweise stehen die vier Fahrer fast still. Das Problem: Hinten macht das Feld mit Topfavoriten drin Druck, holt auf. Im Schlusssprint geht Schmid leer aus, wird nur 17. Drei Ränge dahinter klassiert sich Stefan Küng. Die Weltmeisterschaft im australischen Wollongong endet damit für die Schweizer mit einer Enttäuschung.
An der Spitze setzt sich Remco Evenpoel durch und holt sich den Weltmeistertitel. Nach 266,9 Kilometer in einem extrem kraftraubenden Rennen, zeigte sich der belgische Ausnahmekönner sehr glücklich. Der 22-Jährige sagte: «Es ist unglaublich, den Weltmeistertitel zu gewinnen. Ich habe davon geträumt, dieses Trikot gewinnen zu können.» Mit dem Weltmeistertitel bewegt sich Evenepoel immer mehr auf den Spuren seines legendären Landmannes Eddy Merckx, der 1967 ebenfalls im Alter von 22 Jahren seinen ersten WM-Titel gewann. In dieser Saison hat Evenpoel auch schon die Vuelta und den Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen. «Ich habe in diesem Jahr alles gewonnen, was ich wollte. Ich glaube eine bessere Saison wie in diesem Jahr werde ich wohl nie mehr haben», bilanzierte Evenpoel.