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OS22/Eishockey

Männer, Text Team ROC - SUI

Das Schweizer Nationalteam startet mit einer 0:1-Niederlage gegen das russische Team ins olympische Turnier. Der einzige Treffer ist ein Eigentor.

"Wir gehen immer davon aus, dass wir zwei Partien benötigen, um uns an das hohe internationale Tempo zu gewöhnen", sagte Nationalmannschaftsdirektor Lars Weibel im Vorfeld des Turniers nach der Absage des Testspiels gegen Kanada. Tatsächlich bekundeten die Schweizer gegen den Olympiasieger von 2018 zunächst Mühe. Es fehlte die nötige Präzision, viele Pässe kamen nicht an. "Vielleicht waren wir am Anfang etwas nervös", sagte Captain Raphael Diaz.

Defensiv liessen die Schweizer aber von Beginn weg wenig zu. Dennoch gingen sie mit einem 0:1-Rückstand in die erste Pause. Der Gegentreffer war mehr als ärgerlich, umso mehr, als er letztendlich die Entscheidung bedeutete. Einerseits fiel er 2,7 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels, andererseits war es ein Eigentor von Enzo Corvi, der den von Anton Slepischew vors Tor gebrachten Puck mit dem linken Schienbein ins eigene Gehäuse lenkte.

Zwei Aluminiumtreffer

Dem Ausgleich nahe kamen die Schweizer während ihres zweiten Überzahlspiels in dieser Partie. Zunächst hämmerte Sven Andrighetto die Scheibe an die Latte (27.), dann vergaben auch Joël Vermin, Andres Ambühl und erneut Vermin gute Chancen. Das starke Powerplay führte sichtlich zu einem Ruck im Team. "Im zweiten und dritten Drittel versuchten wir, offensiver zu spielen", so Diaz. "Wir zeigten gutes Eishockey." Die beste Möglichkeit zum 1:1 vergab in der 57. Minute Fabrice Herzog, der den Puck statt ins leere Tor an den weiten Pfosten schoss. Zu Gute zu halten ist dem Zuger Stürmer, dass der Winkel sehr spitz war.

So verloren die Schweizer zum elften Mal in Serie an einem Grossanlass gegen die Russen. Der letzte Sieg datiert vom 3. Mai 2000, als sie an der WM in St. Petersburg 3:2 gewonnen haben. "Sie haben einen Glückstreffer erzielt und wir das leere Tor verfehlt. Ich denke, das ist die Geschichte des Abends", lautete das prägnante Fazit des NHL-erfahrenen Verteidigers Yannick Weber.

Mut gefasst

Trotz der Niederlage lässt sich auf dieser Leistung aufbauen, macht sie Mut für die Fortsetzung des Turniers. Der Auftritt war kein Vergleich zum ersten Spiel an den Winterspielen vor vier Jahren in Pyeongchang, als die Schweizer gegen Kanada 1:5 untergingen und letztendlich im Achtelfinal an Deutschland (1:2 n.V.) scheiterten. Es war zu sehen, dass die Mannschaft nun deutlich weiter ist. "Wir haben vieles richtig gemacht", fand Nationaltrainer Patrick Fischer. "Russland ist ein schnelles, physisch starkes Team, unsere Verteidigung hielt jedoch gut dagegen."

Zudem überzeugte Torhüter Reto Berra, der den Vorzug gegenüber Leonardo Genoni erhalten hatte. Der Keeper von Fribourg-Gottéron wirkte äusserst sicher und zeigte einige wichtige Paraden (total 29) - beispielsweise in der 49. Minute gegen Jegor Jakowlew.

Die Schweizer geniessen nun einen Ruhetag, ehe sie am Freitag im zweiten von drei Gruppenspielen auf Tschechien treffen. (sda)

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