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Vom Goalietrainer gibt es Lob: Robin Meyer blickt auf sein gelungenes Debüt im EVZ-Tor zurück

EVZ-Torhüter Robin Meyer besteht die Prüfung bei seinem Profi-Einstand gegen die ZSC Lions. Nach dem Spiel kriegt der 20-Jährige von Mitspieler Jan Kovar ein Präsent.
Pariert gegen die ZSC Lions 38 von 40 Schüssen: Torhüter Robin Meyer. (Bild: Marc Schumacher/Freshfocus (Zürich, 27. März 2021))

Philipp Zurfluh

Zwei hitzige Wortgefechte zwischen ZSC-Trainer Rikard Grönborg und EVZ-Trainer Dan Tangnes waren die Zutaten eines emotionsgeladenen, strafen- sowie torreichen Duells zwischen den beiden heissesten Titelanwärtern. Die Vorspeise auf ein mögliches Aufeinandertreffen in den Playoffs.

Neben des Zoffs zwischen den beiden skandinavischen Lehrmeistern ging ein besonderer Moment fast ein wenig unter. Nach dem beeindruckenden 6:2-Auswärtssieg war er der glücklichste Spieler auf dem Eis: Academy-Torhüter Robin Meyer. Seine Mitspieler überhäuften ihn mit Gratulationen zu einem gelungenen ersten Einsatz in der National League. Topskorer Jan Kovar wusste genau um die Bedeutung des speziellen Abends des 20-Jährigen und überreichte ihm den Match-Puck. «Das ist typisch Jan Kovar. Eine wunderschöne Geste. Die jungen Spieler schauen zu ihm hinauf. Ein Musterprofi mit einer vorbildlichen Einstellung», meint Meyer zur Aktion des tschechischen Centers. «Der Puck bekommt in meinem Zimmer einen ganz besonderen Platz.»

Goalietrainer stellt ein gutes Zeugnis aus

Für einige sorgte der erste Einsatz auf Profi-Stufe für grosses Erstaunen. Ein Journalist aus Zürich rieb sich am Samstagabend im Hallenstadion beim Studium des Zuger Line-up verwundert die Augen. Wer ist dieser 190 Zentimeter grosse Mann im Tor mit der Nummer 1 auf der Brust? Eine Überraschung war die Nomination nicht. Weil bei Luca Hollenstein – die Nummer 2 hinter Stammkraft Leonardo Genoni – Ende Februar ein mehrwöchiger Ausfall (Unterkörperverletzung) diagnostiziert wurde, spielte Coach Dan Tangnes schon damals mit dem Gedanken, auf die Dienste des Torhüters aus dem Farmteam zu setzen.

«Ich habe zwei Tage vor dem Spiel erfahren, dass ich spiele. So konnte ich mich optimal vorbereiten.» Dabei war ihm Goalietrainer Simon Pfister eine wichtige Stütze. «Er war ruhig, konstant und überzeugend», rühmt Pfister die Leistung seines Schützlings.

«Die Körpersprache macht unglaublich viel aus.»

Meyer habe während des Spiels überhaupt keinen nervösen Eindruck gemacht. «Das strahlt auf das Team Sicherheit aus und sorgt für positive Energie beim Rest des Teams. Pfister lässt durchblicken, dass Tangnes nach einem nachlässigen Defensivverhalten gegen die SCL Tigers mit vier Gegentoren innert zehn Minuten eine klare Steigerung erwartete. «Alle Spieler wussten, dass es nach diesem Spiel einen Teameffort braucht, egal ob Leonardo Genoni oder Robin Meyer im Tor steht. Und das ist ihnen gelungen», so Pfister.

Noch ein Jahr EV Zug und dann?

Die Chancen stehen gut, dass sich Meyer in einem der ausstehenden vier Qualifikationsspiele nochmals beweisen darf. Tangnes hält sich diese Option offen. Auf eine baldige Rückkehr darf auch Hollenstein hoffen, der gestern noch einen Untersuch bei der medizinischen Abteilung absolvierte.

Meyer, der sich als ruhigen und abgeklärten Menschen bezeichnet, spielt noch nächste Saison bei der EVZ Academy. Dann läuft sein Vertrag aus. Seine Zukunft lässt er offen. «In meinem Alter bedeutet Spielpraxis alles. Ich strebe nach einer Profi-Karriere», formuliert der 20-Jährige sein Ziel. «Natürlich hoffe ich auf weitere Einsätze in der National League.» Warten muss er wohl nicht lange.

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