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Swiss Football League

"Wichtige Botschaft der Politik"

Die Swiss Football League zeigt sich sehr erfreut über die staatliche Hilfe. Die durch die Corona-Pandemie verursachte Situation sei nun weniger explosiv für die Klubs der Super- und Challenge League.
Leere Stadien, aber bald nicht mehr leere Kassen: Bund unterstützt Fussball-Liga mit dreistelligem Millionenbetrag
Bild: KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

"Es ist eine wichtige Botschaft von der Politik an den Sport", betonte Claudius Schäfer, der CEO der Swiss Football League. Durch die möglichen Darlehen habe die derzeitige Situation "weniger Sprengkraft". Voraussetzung für ein Darlehen sei aber die Wiederaufnahme des derzeit ruhenden Spielbetriebs. Darüber dürfte die Swiss Football League an einer ausserordentlichen Generalversammlung am 29. Mai entscheiden.

In den letzten Tagen war mit Hochdruck daran gearbeitet worden, die Eckpunkte für eine finanzielle Unterstützung des Bundes für die Profi-Klubs zu definieren. "Es war wie immer in Verhandlung. Man hat auf beiden Seiten Vorstellungen und trifft sich irgendwo in der Mitte", sagte Schäfer. Es ging auch darum, politische Forderungen zu erfüllen. Eine davon ist, dass die Klubs, die Darlehen beziehen, die Lohnsumme innerhalb von drei Jahren gesamthaft um 20 Prozent reduzieren.

Am Montag war die Absichtserklärung von der Swiss Football League unterzeichnet worden, die als Grundlage für den Entscheid des Bundesrates diente, den Profi-Klubs im Fussball und Eishockey Darlehen bis zu insgesamt 350 Millionen Franken zu ermöglichen. Über die Details der Übereinkunft waren die Klubs des Super- und Challenge League bislang nicht informiert. Die SFL wurde von der ausführlichen Information des Bundesrates am Mittwoch etwas überrascht. "Nun werden wir die Klubs sehr schnell und detailliert in Kenntnis setzen."

Jeff Collet, der Besitzer von Neuchâtel Xamax, nahm die Neuigkeit erfreut zur Kenntnis. "Es ist eine gute Sache. Jede Hilfe ist willkommen. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es ein Darlehen ist, das zurückbezahlt werden muss. Damit das möglich ist, müssen die Einnahmen erhöht werden." Er selber denkt, dass sein Klub durchkommt, wenn es keine Geisterspiele gibt. "Wenn wir die Saison mit Geisterspielen zu Ende spielen, benötigt Xamax Hilfe." Die geforderte Lohnreduktion sieht Collet als kleines Problem: "Die Saläre werden in der aktuellen Situation wohl ganz von alleine sinken."

Der Bundesrat hat die erste Tranche der Darlehen in Höhe von 175 Millionen Franken für Ertragsausfälle im zweiten Halbjahr 2020 vorgesehen und die zweite Tranche in Aussicht gestellt für den Fall, dass auch in der Folge der Spielbetrieb nur eingeschränkt möglich ist. "Wir gehen aber momentan davon aus, dass die nächste Saison mit Zuschauern beginnt", sagte Schäfer.

Am Zeitplan der Swiss Football League ändert das Hilfspaket nichts. An der Ende Mai angesetzten Generalversammlung soll entschieden werden, ob die Saison mit Geisterspielen fortgesetzt wird. Der Bundesrat hat in Aussicht gestellt, den Spielbetrieb in den beiden höchsten Ligen unter Einhaltung eines von der Liga erarbeiteten Schutzkonzepts ab dem 8. Juni wieder zuzulassen. (sda)

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