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Tour de France

Küng noch drei weitere Tage in Weiss?

Stefan Küng will das weisse Trikot für den besten Jungprofi bei der 104. Tour de France so lange wie möglich behalten. Das wird bereits am Montag in der 3. Etappe nach Longwy nicht einfach.
Stefan Küng im weissen Trikot nach der 2. Etappe von Düsseldorf nach Lüttich
Bild: KEYSTONE/EPA/ROBERT GHEMENT

Obwohl ihm Fahrer wie Geraint Thomas, sein einziger Bezwinger beim 14 km langen Auftakt-Zeitfahren vom Samstag und deshalb Träger des Gelben Trikots, zur Leistung gratulierten, verhehlte Tour-Neuling Stefan Küng auch mit einem Tag Abstand seine Enttäuschung nicht.

Er hielt am Sonntag nach der 2. Etappe von Düsseldorf nach Lüttich fest, dass sich das Resultat über Nacht schliesslich nicht verändert habe. Er wolle nicht zu negativ sein, doch "mit mir selber bin ich halt immer knallhart. Mein Ziel war der Sieg. Dafür habe ich mich vorbereitet. Es war wohl ein gutes Zeitfahren von mir, aber eben kein perfektes."

"Eine Chance nicht genutzt"

Hinweise, dass er schliesslich noch jung sei, mochte der 23-Jährige nicht gelten lassen. "Fakt ist, dass ich eine grosse Chance nicht genutzt habe." Der Thurgauer hat das Zeitfahren mittlerweile kurz analysiert, doch bahnbrechende Erkenntnisse hat er dabei nicht gefunden: "Fünf Sekunden findet man nicht einfach so."

Klar ist für Küng, dem allseits ein enormes Potenzial beschieden wird, dass er Verpasstes nachzuholen gedenkt: "Ich will bei der Tour irgendwann einmal gewinnen und das Maillot jaune tragen."

Nur Schürfungen bei Sturz

In dieser Frankreich-Rundfahrt wird - ein Missgeschick des britischen Leaders Thomas ausgeschlossen - Gelb nicht mehr zum Thema werden. Vorhersehbar ist zudem, dass Küng auch das weisse Trikot nicht mehr allzu lange tragen wird. Schon am Sonntag überstand der BMC-Profi eine heikle Situation, als er beim Massensturz 30 km vor dem Ziel ebenfalls am Boden lag.

Blut am rechten Knie zeugte von seinem Crash, doch Küng gab sogleich Entwarnung: "Es handelt sich nur um ein paar kleine Schürfungen. Zum Glück hat sich auch sonst niemand verletzt, vor allem auch Richie (Porte, der BMC-Teamleader) nicht, der ebenfalls stürzte."

1,6 km lange Schlussrampe

Am Montag folgt die 3. Etappe nach Longwy, wo eine 1,6 km lange, durchschnittlich 5,8 Prozent steile Schlussrampe zu bewältigen ist. Kann der tempofeste Ostschweizer da mit den Allerbesten mithalten? "Ja. Das sollte möglich sein, wenn ich denn zu Beginn des Anstiegs gut positioniert bin", gibt sich Küng selbstsicher.

Doch bereits zwei Tage danach steht in den Vogesen die erste Bergankunft dieser Rundfahrt an. Im 5. Teilstück wartet der 6 km lange Anstieg hinauf zur Planche des Belles Filles. "Unmöglich", weiss Küng genau um seine Grenzen.

Ist das weisse Trikot, welches ihm innerhalb des Feldes doch eine kleine Sonderstellung gibt, einmal weg, wird sich der Thurgauer wieder gänzlich auf seine Rolle als Helfer von Richie Porte beschränken: "Ihn gilt es heil durch die immer hektische erste Tour-Woche zu bringen." (sda)

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