Die Medienkonferenz in Bukarest ist schon fast zu Ende, als sich ein rumänischer Journalist an Murat Yakin wendet: «Machen Sie sich schon Gedanken über die EM-Gegner? Gegen wen würde die Schweiz gerne spielen? Und würde die Schweiz ein Wiedersehen mit Rumänien gerne sehen?»
Yakin lächelt. Konkret auf die Frage geht er nicht ein. Wie eigentlich immer an diesem Nachmittag. Doch dann sagt der Schweizer Nationaltrainer: «Es gibt einige starke Nationen. Ich glaube aber, dass sich vor allem die Gegner Gedanken über die EM-Auslosung machen müssen - dass sie nicht auf uns treffen.»
Den Glauben an die Stärke der Schweiz hat Yakin offensichtlich nicht verloren. Daran ändern die fünf Unentschieden und die vielen späten Gegentore in dieser EM-Qualifikation nichts.
Als er gefragt wird, ob er sich damit auseinandersetze, dass Rumänien-Schweiz sein letzter Auftritt als Nationaltrainer sein könnte, sagt er: «Für mich zählt die EM-Qualifikation, das ist das Wichtigste. Wir haben sie uns verdient. Alles andere überlasse ich den anderen.» Und auch, als er gebeten wird, wie er persönlich die Entwicklung des Nationalteams sehe, sagt er: «Ich wiederhole mich, morgen ist ein Spiel, das ist wichtig. Alles andere kommt danach.»
In diesem Spiel geht es darum, wer die EM-Qualifikationsgruppe I gewinnt und damit bei der EM-Auslosung (2. Dezember, 18:00 Uhr) in Topf 2 gesetzt wird. Die Nati braucht einen Sieg dafür.
Wenn es stimmt, dass vor allem der letzte Eindruck zählt, dann haben Yakin und die Schweiz in Bukarest die Chance, zum Abschluss noch einmal ein paar versöhnliche Gefühle aufkommen zu lassen. Und dafür zu sorgen, dass die Arbeit für Nati-Direktor Pierluigi Tami bei seiner angekündigten Analyse im Dezember etwas schwieriger ausfällt als gedacht.