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Nachgefragt

«Konfliktbeteiligte müssen dem Mediator vertrauen»

Kurt Bieder (70), ehemaliger Luzerner Stadtrat und Baudirektor, arbeitet seit 2013 als Mediator. Er erklärt, wie der Streit beim FC Luzern geschlichtet werden kann.

Nützt dem FCL in der aktuellen Situation ein Mediator?

Kurt Bieder: Meiner Einschätzung nach hat der Konflikt beim FCL alle Ingredienzen, um zu eskalieren. Darum wäre eine Mediation geeignet, um dem entgegenzuwirken.

Ist jetzt als Mediator tätig: Kurt Bieder.
Bild: Bild: Dominik Wunderli (Luzern, 12.04.2022)

Was kann der Mediator tun?

Er schält mittels Fragetechniken die Bedürfnisse der verschiedenen Parteien heraus. Zum Beispiel: Wer hat welche Sorgen? Was ist für wen wichtig? Wie müsste es sein, dass es für alle stimmt? Der Lösungswille und die Ergebnisoffenheit sind zwei wichtige Voraussetzungen. Die Konfliktparteien so weit zu bringen, dass sie die Interessen der anderen Partei nachvollziehen und bestenfalls anerkennen sowie eingenommene Positionen selbst in Frage stellen können, das ist die Kunst des Mediators.

Sie waren als Baudirektor stark in den Bau der Swisspor-Arena involviert. Wie wäre es, wenn Sie gleich selber als Mediator agieren?

Da ich einige Protagonisten kenne, wäre dies nicht ausgeschlossen, sofern dies alle wünschen. Wichtig ist, dass der Mediator allparteilich ist und bleibt. Entscheidend ist auch, dass alle Konfliktbeteiligten Vertrauen zur Mediationsperson haben. Manchmal ist auch ein fremder, nicht hiesiger Mediator geeigneter, um Unbefangenheit und Unabhängigkeit zu signalisieren.

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