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Fussball

Keine Punkte zur Winterpause: Der FC Luzern verliert im ausverkauften Wankdorf mit 0:3

Der FC Luzern verliert im ausverkauften Wankdorf-Stadion gegen die Berner Young Boys mit 0:3. Das letzte Spiel des Jahres ist geprägt durch körperbetonte Zweikämpfe – und einen frühen Gegentreffer. 

Die FCL-Startaufstellung

Der FC Luzern muss im letzten Spiel gegen die Berner Young Boys auf die Dienste der Offensivkraft Dejan Sorgic verzichten. Der 33-jährige Stürmer zog sich vergangenen Samstag in der Partie gegen den FC Winterthur ein Knochenmarködem am linken Knie zu. Die weiteren verletzungsbedingten Absenzen in den Reihen der Luzerner heissen Martin Frydek, Jakub Kadak sowie Leny Meyer.

FCL-Trainer Mario Frick muss die Partie von der Tribüne aus verfolgen, da er am Mittwoch im Spiel gegen den FC Basel den roten Karton sah, nachdem er den vierten Offiziellen leicht berührte. An der Seitenlinie übernimmt stattdessen Assistenztrainer Claudio Lustenberger das Zepter.

Die Tore

5. Minute : Christian Fassnacht bringt die Berner Young Boys früh in Führung. Nach einem kurz ausgeführten Eckball flankt Kastriot Imeri auf Christian Fassnacht , der das Leder in die Maschen köpfelt.

Die Berner freuen sich über das 1:0. 
Bild: Bild: Peter Klaunzer / KEYSTONE (Bern, 13. November 2022)

32. Minute: Eine Flanke von Ulisses Garcia landet im Strafraum, wo Denis Simani den Ball verpasst. Der kamerunische WM-Fahrer Jean-Pierre Nsame wird am zweiten Pfosten alleine gelassen und verwandelt souverän per Kopf.

70. Minute : Ein langer Flankenball landet im Strafraum der Luzerner, wo Fassnacht per Kopf zu Sandro Lauper weiterleitet. Der eben eingewechselte, ehemalige U21-Nationalspieler schiesst den Ball aus kurzer und zentraler Distanz mittels Direktschuss ins Tor. Müller ist chancenlos.

Die Berner freuen sich über das 3:0.
Bild: Bild: Peter Klaunzer / KEYSTONE (Bern, 13. November 2022)

Matchbericht

Die Kulisse könnte nicht besser sein: 31’120 Zuschauerinnen und Zuschauer sind gekommen, um das Spiel zwischen YB und dem FC Luzern zu verfolgen – das Wankdorf-Stadion in Bern ist ausverkauft.

Das Wankdorf-Stadion ist ausverkauft. 
Bild: Bild: Peter Klaunzer / KEYSTONE (Bern, 13. November 2022)

Ein Blick in die Statistik zeigt: Die Berner Young Boys gehören definitiv nicht zu den Lieblingsgegnern des FC Luzern – am 1. Februar 2020 waren die Innerschweizer letztmals siegreich gegen YB. Kommt hinzu, dass YB im heimischen Stadion diese Saison bislang noch ungeschlagen ist.

Doch der FC Luzern versteckt sich im letzten Spiel des Jahres keineswegs: Gelb-Schwarz ist zwar auf den Rängen in Überzahl, doch auf dem Kunstrasen gibt Blau-Weiss gleich zu Beginn den Ton an. Nicky Beloko grätscht bereits nach 30 Sekunden Berns Kastriot Imeri zu Boden. Schiedsrichtert Alain Bieri, der heute die letzte Partie seiner Karriere leitet, bestraft das überharte Einsteigen des 22-jährigen Mittelfeldspielers mit einer gelben Karte.

Doch nur rund vier Minuten später kommt die kalte Dusche für den FC Luzern –Christian Fassnacht bringt die Berner früh in Führung: Nach einem kurz ausgeführten Eckball flankt Imeri vom linken Flügel auf Christian Fassnacht, der das Leder entschlossen in die Maschen köpfelt. Die Luzerner Verteidigung holt sich bei dieser Szene keine guten Noten ab – die Zentralschweizer sind zu wenig konsequent.

Nach dem frühen Gegentreffer stehen die Luzerner relativ tief in der eigenen Platzhälfte, es gilt etwas Wind aus den Segeln der Berner zu nehmen. Denn der Tabellenführer aus der Hauptstadt hat das Spieldiktat übernommen und macht mächtig Druck. Nach 22 gespielten Minuten bewahrt Marius Müller mit einer Glanzparade seine Mannschaft vor einem weiteren Gegentreffer – Imeri scheitert mit seinem satten Schuss an dem FCL-Schlussmann.

Mohamed Dräger im Zweikampf mit Ulisses Garcia.
Bild: Martin Meienberger / freshfocus

Aus der Offensivabteilung der Luzerner ist auch nach rund 30 Minuten bislang nichts zu sehen. Dies bestätigt ein Blick auf die Statistik, welche das Heimteam mit beinahe 65 Prozent Ballbesitz dominiert. Für den FCL kommt es zwei Minuten später noch dicker – Jean-Pierre Nsame erhöht per Kopf auf 2:0: Eine Flanke von Ulisses Garcia landet im Strafraum, wo Denis Simani den Ball verpasst. Der kamerunische WM-Fahrer wird am zweiten Pfosten alleine gelassen und verwandelt eiskalt. Die Luzerner stehen bei diesem Treffer nur mit zehn Mann auf dem Platz, weil Marco Burch noch an der Seitenlinie warten muss, nachdem er in Folge eines Fouls gepflegt wurde. Der FC Luzern kann vor dem Seitenwechsel nicht mehr reagieren – die Innerschweizer liegen zur Pause mit 0:2 hinten.

Im zweiten Durchgang spielt der FC Luzern mit verändertem Personal: Assistenztrainer Claudio Lustenberger, der für den gesperrten Mario Frick interimistisch an der Seitenlinie steht , bringt Nando Toggenburger für Thibault Klidje sowie Pascal Schürpf für Asumah Abubakar.

Assistenztrainer Claudio Lustenberger (Mitte) übernimmt für den gesperrten Mario Frick. 
Bild: Bild: Martin Meienberger / freshfocus (Bern, 13. November 2022)

In den ersten Minuten nach dem Wiederanpfiff steht der FC Luzern mit einer anderen Körpersprache auf dem Platz, als er es noch in der ersten Halbzeit tat. So kommen die Luzerner dem YB-Gehäuse zweimal gefährlich nahe: Max Meyer hämmert das Leder ins Aussennetz und nur wenig später verpasst die Luzerner Offensive eine gefährliche Hereingabe des eingewechselten Pascal Schürpf. Kann der FC Luzern dem Tabellenführer aus der Hauptstadt doch noch ein Bein stellen?

In der 67. Minute sind die Luzerner zweimal auf die Dienste von Marius Müller angewiesen. Der Deutsche pariert gleich zwei Grosschancen der Berner und hält damit sein Team im Spiel. Doch nur drei Minuten klingelt es doch noch im Kasten von Müller: Ein langer Flankenball landet im Strafraum der Luzerner, wo Fassnacht per Kopf zu Sandro Lauper weiterleitet. Der eben eingewechselte, ehemalige U21-Nationalspieler schiesst den Ball aus kurzer und zentraler Distanz mittels Direktschuss ins Tor.

Laupers Treffer zum 3:0 dürfte auch gleich die Vorentscheidung gewesen sein, zumal nun die berüchtigte YB-Viertelstunde begonnen hat. Luzerns Assistenztrainer Lustenberger bringt für die Schlussphase eine neue Offensivkraft ins Spiel: Sofyan Chader verlässt den Berner Kunstrasen, für ihn greift Joaquin Ardaiz ins Geschehen ein.

Anthony Racioppi, der heute für den verletzten David von Ballmoos bei YB zwischen den Pfosten steht, scheint einen ruhigen Abend zu verbringen. Die Luzerner tauchen in der Schlussphase kaum mehr vor dem YB-Tor auf – es passieren zu viele Fehler im Spielaufbau. So ist Müllers Glanzparade in der 89. Minute der Schlusspunkt aus Sicht der Luzerner. Blau-Weiss verabschiedet sich auf dem sechsten Tabellenrang in die Winterpause.

Die zahlreich angereisten FCL-Fans skandieren nach dem Spiel lautstark «Christian Gentner». Der 37-jährige hängt heute nämlich nach über 650 Spielen im Profisport seine Fussballschuhe an den Nagel.

Das sagt der FCL-Assistenztrainer

«YB war spritziger und wacher im Kopf»

«In der zweiten Halbzeit waren wir besser, wurden aber dennoch bestraft.»

«Dank Marius Müller ist die Niederlage nicht noch höher ausgefallen.»

«Für mich persönlich war es speziell, dass ich heute an der Seitenlinie stehen konnte.»

«YB hatte heute mehr Energie und hat verdient gewonnen.»

FCL-Reaktionen

FCL-Noten

Telegramm

Young Boys – Luzern 3:0 (2:0)
Wankdorf. – 31120 Zuschauende (ausverkauft). – SR Bieri.
Tore: 5. Fassnacht (Imeri) 1:0. 32. Nsame (Garcia) 2:0. 70. Lauper (Fassnacht) 3:0.
Young Boys: Racioppi; Rüegg (86. Blum), Amenda, Lustenberger, Garcia (76. Benito); Niasse; Fassnacht (76. Rrudanhi), Imeri, Sierro (69. Lauper); Nsame (69. Monteiro), Elia.
Luzern: Müller; Dräger, Simani, Burch, Dorn; Beloko, Jashari; Abubakar (46. Schürpf), Max Meyer, Chader (81. Ardaiz); Klidjé (46. Toggenburger).
Bemerkungen: Young Boys ohne Itten, Rieder und Zesiger (alle gesperrt), Camara, Ugrinic und Von Ballmoos (alle verletzt). Luzern ohne Frydek, Kadak, Leny Meyer und Sorgic (alle verletzt), Trainer Frick (gesperrt). – Verwarnung: 1. Beloko (Foul).

Resultate und Tabelle

Der Ticker zum Nachlesen

Ausblick

Die Spieler des FC Luzern dürfen sich nach der intensiven englischen Woche erst einmal auf zwei Wochen Ferien freuen. Aufgrund der Fussball-Weltmeisterschaft in Katar, wo auch Luzerns Jashari und Dräger dabei sein werden, startet die Winterpause früher als gewohnt. Am 28. November wird die Mannschaft von Mario Frick wieder mit dem Training starten, der nächste Ernstkampf bestreitet der FC Luzern am 21. Januar 2023 im Heimspiel gegen den FC Zürich.

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