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OL-Weltcup

Keine Premiere für das OL-Liebespaar: Simona Aebersold findet trotzdem den perfekten Partner für einen Doppelsieg

Schweizer Tag zum Abschluss des OL-Weltcupfinals in Davos. Simona Aebersold und Daniel Hubmann feiern in der Königsdisziplin Langdistanz einen Doppelsieg.

Simona Aebersolds norwegischer Partner (Kasper Fosser (links) gratuliert dem 39-jährigen Daniel Hubmann zum ersten Weltcupsieg seit sieben Jahren.
Bild: Gian Ehrenzeller / EPA

Die Schweizerin Simona Aebersold und der Norweger Kasper Fosser gelten als das Traumpaar im OL. Die zwei Ausnahmetalente pflegen seit zwei Jahren eine nationenübergreifende Liebesbeziehung. Zwischendurch lebt und trainiert Fosser in der Schweiz, häufig Aebersold in Norwegen. Beide dürfen als Gäste des jeweils anderen Nationalteams einen Teil des Programms mitmachen, obwohl die zwei Länder eine harte Konkurrenz um die Vormacht pflegen.

Etwas hat das vor Harmonie nur so strotzende Paar bislang jedoch noch nicht geschafft: Gemeinsam an einem bedeutenden internationalen Wettkampf vom Siegespodest zu lächeln.

Hubmann verblüfft mit beinahe 40 Jahren

Selten standen die Chancen dazu besser als beim Langdistanzrennen am Weltcupfinal in Davos. Simona Aebersold liess ihrer Ankündigung nach der persönlichen Enttäuschung über die Mitteldistanz (5.) Taten folgen und stürmte in der WM-Hauptprobe zu einem beeindruckenden Sieg. Und Kasper Fosser trat zwei Stunden später als amtierender Langdistanz-Weltmeister und Vortagessieger in der klaren Favoritenrolle an.

Simona Aebersold (Mitte) zusammen mit Teamkollegin Elena Roos (rechts) und der Norwegerin Andrine Benjaminsen auf dem Podest des Langdistanzrennens.
Bild: Gian Ehrenzeller / EPA

Doch letztlich gehörte die letzte grosses Show der OL-Saison einem etwas anderen Traumpaar. Der bereits 39-jährige Thurgauer Daniel Hubmann erlebt in diesem Herbst einen zweiten Frühling und feierte sieben Jahre nach dem letzten Sieg in einem reinen Weltcuprennen - damals beim Finale in Arosa - seinen insgesamt 32. Weltcupsieg. Fosser machte zwar als Letztgestarteter im Verlauf des Rennens Zeit gut. Und im Zielgelände verfolgte eine hin und her gerissene Simona Aebersold die Entscheidung zwischen dem Liebsten und dem Teamkollegen.

Letztlich strahlte sie aber auch an der Seite von Daniel Hubmann wie ein Maikäfer vom Podest, schliesslich ist der zweifache Vater nicht nur ein Kaderkollege, sondern geniesst im Schweizer Team mit seiner bescheidenen Art auch höchsten Respekt von allen.

Hubmann sprach von einem «Gefühl der Überwältigung», nachdem er vor dem Finale noch die erste Saison ohne internationalen Podestplatz in seiner 18-jährigen Elite-Karriere befürchtet hatte.

Eine Duftmarke im Hinblick auf die Heim-WM

Nun ist das Selbstvertrauen zurück und der achtfache Weltmeister sagt mit Blick auf die Heim-WM 2023 in Flims-Laax: «Wenn man die Hauptprobe gewinnt, gehört man automatisch zu den Favoriten.»

Etwas, dass auch für seine Doppelsieg-Partnerin Simona Aebersold gilt. Die 24-Jährige sprach zwar im Ziel zuerst den fehlerhaften Start an, doch spätestens ab Posten sechs lief sie traumwandlerisch sicher zu ihrem dritten Weltcupsieg. Die Bilder aus dem Wald zeigten ein gar anderes Bild der äusserst locker und behände durchs Unterholz laufenden Athletin als Aebersolds eigenes Fazit: «Das war wohl das härteste Langdistanz-Rennen, das ich je bestritten habe.» Und zudem das erfolgreichste.

Tessinerin Elena Roos tankt Vertrauen für die WM

Wenn das Gelände steil und alpin wie oberhalb von Davos ist, dann blüht auch die Tessinerin Elena Roos regelmässig auf. Ihren ersten Podestplatz im Weltcup feierte sie 2017 in Grindelwald. Nun doppelte sie in Davos mit Platz 3 nach. «Ich habe mich unterwegs sehr gut gefühlt. Dieses Resultat hilft mir, den Glauben an eine WM-Medaille zu haben», sagt Roos im Ziel.

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