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Skispringen

Kein Wintermärchen in Engelberg: Simon Ammann fliegt nicht um Weltcuppunkte

Beim ersten von zwei Weltcupspringen am Sonntag sind drei Schweizer am Start – so viele wie nie in dieser Saison. Die 41-jährige Skisprunglegende aus dem Toggenburg hingegen muss zuschauen.

Simon Ammann (Nummer 13) wartet auf der Titlisschanze auf seinen Einsatz in der Qualifikation.
Bild: Philipp Schmidli / EPA

Der 21-jährige Dominik Peter schafft den Sprung ins Feld der 50 Starter beim ersten Weltcupspringen von Engelberg gerade noch als Letzter. Damit verdrängt er seinen 20 Jahre älteren Landsmann Simon Ammann auf die erste Position der insgesamt acht Gescheiterten.

Auch Killian Peier zittert sich als 48. hauchdünn in den Wettkampf. Der von einer Verletzung zurückkehrende Romand springt einen halben Meter weiter als Peter und Ammann. Aber auch seine 105,5 m fühlen sich im Vergleich zu den 136,5 m von Qualifikationssieger Halvor Egner Granerud aus Norwegen überaus bescheiden an. Einigermassen überzeugen aus dem Schweizer Quartett kann einzig Gregor Deschwanden auf Quali-Rang 23. Weiter vorne war er in diesem Winter noch nie.

Immerhin ist es das erste Mal in dieser Saison, dass die Schweiz mit drei Athleten in den Wettkampf steigt. Mit dem Kampf um die Podestplätze wird das Trio jedoch nichts zu tun haben. Trainer Ronny Hornschuh spricht von «einigen kleinen Schritten». Eine markante Steigerung traut der Deutsche am ehesten Killian Peier zu, weil dessen Basissprung technisch und vom Ablauf her funktioniert. «Dann kann es auf einmal schnell gehen», so Hornschuh.

Im Geburtsjahr von Peter erstmals auf dem Podest

Zurück zu Simon Ammann und Dominik Peter. Als der vierfache Olympiasieger am 16. Dezember 2001 in Engelberg zum ersten Mal in seiner Karriere auf ein Weltcuppodest fliegt, ist Peter gerade mal ein halbes Jahr alt. Ammann erzählt zum Altersunterschied eine Anekdote: «Wenn ich Dominik erkläre, dass ich als Kind ohne Fernsehen aufgewachsen bin, macht er grosse Augen. Das ist für jemanden aus seiner Generation schlicht nicht nachvollziehbar.»

Ob Simon Ammann am Sonntagmorgen zum Qualifikationsspringen des zweiten Weltcupevents nochmals antreten wird, ist unklar. Gut möglich, dass die Trainer dies anders sehen als der Athlet. Ammann, der seit dem Umbau des Schanzentischs beim Heimspringen in Engelberg selten auf Touren kam, macht seine Hoffnungen am Umstand fest, dass das zweite Springen nicht am Abend, sondern am Nachmittag stattfindet.

Oft setzt der bei Skispringern gefürchtete Rückenwind auf der Titlisschanze gegen Abend ein. «Und auf dieser Schanze funktionieren meine Sprünge bei Rückenwind nicht», sagt Simon Ammann. Ob sie es bei besseren Bedingungen auch im Vergleich zur Konkurrenz tun, muss der 41-Jährige aber erst noch beweisen.

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