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Kein Schweizer Bobfahrer in den Top Ten

Die Schweizer Bobfahrer müssen beim Heim-Weltcup in St. Moritz eine Schlappe einstecken. Michael Kuonen/Marco Tanner und Michael Vogt/Sandro Michel belegen nur die Plätze 11 und 18.
Ein Rennen zum Vergessen: Michael Vogt belegte beim Heim-Weltcup in St. Moritz nur den 18. Platz
Bild: KEYSTONE/URF

Die Gefühlslage war bei den beiden Schweizer Teams danach ziemlich unterschiedlich. Michael Vogt, der Hoffnungsträger und Aufsteiger der letzten zwei Jahre, musste eine grosse Enttäuschung erklären. Er hatte bereits im ersten Durchgang gleich nach dem Einsteigen beim "Anlehner" nach dem Start einen groben Fehler drin. Die folgenden, flachen Meter müssen dem 22-jährigen Schwyzer wie eine Ewigkeit vorgekommen sein.

"Danach hätten wir eigentlich gleich aussteigen können", meinte der enttäuschte Vogt. Auch in der Bahn kam er in der Folge nicht optimal durch. Nach dem ersten Durchgang belegten Vogt/Michel den 19. und zweitletzten Platz. "Die zweite Fahrt war eigentlich nicht so schlecht", glaubt der noch immer bei den Junioren Startberechtigte. "Der Speed fehlte aber dennoch, das müssen wir sicher noch analysieren."

Der Absturz beim Heim-Weltcup ist eine herbe Enttäuschung, nachdem es in den letzten beiden Jahren fast kontinuierlich aufwärts ging. Vor einem Jahr brillierte Vogt in St. Moritz mit einem 4. Platz, in diesem Jahr stieg er in La Plagne erstmals aufs Podest und war nie schlechter als Elfter. Ausgrechnet im Oberengadin lieferte er nun die schlechteste Fahrt des Winters ab. Auf den Tagessieger Johannes Lochner, der seinen erfolgsverwöhnten deutschen Landsmann Francesco Friedrich wieder einmal bezwang, verlor Vogt unglaubliche 2,26 Sekunden. In der Gesamtwertung fiel er damit vom 3. auf den 4. Rang zurpck. "Abhaken und es am Sonntag im Vierer besser machen", lautete die Devise.

Wesentlich besser war die Miene bei Michael Kuonen. Der 28-jährige Oberwalliser verpasste die Top Ten bei seinem Debüt im Weltcup nur knapp. Erstaunlich: Am Start gehörte er zusammen mit dem Rheintaler Marco Tanner als Vierter und Sechster zu den Schnellsten - und das, obwohl sie im Schlitten 30 Kilo Zusatzgewicht mitführen mussten, weil sie zu leicht sind. "Ein Platz in den Top 10 wäre noch schöner gewesen, doch ich bin zufrieden", meinte Kuonen.

Er sei bei seinem ersten Start im Weltcup als Anschieber nervöser gewesen als am Samstag, verriet Kuonen. Es seien ihm ein paar kleine Fehler unterlaufen - auch wegen der Tücken des im Bobsport einmaligen Natureises. "Die Bahn hier verändert sich von Tag zu Tag, der Sunny Corner bereitete mir die ganze Woche Probleme."

Und dann nahm er sich noch kurz die SRF-Crew mit Kommentator Beat Sprecher und Experte Christian Reich zur Brust. Kuonen fühlte sich für seinen ersten Durchgang, den er bereits als Elfter beendet hatte, zu schlecht bewertet. "Man darf doch nicht vergessen, dass ich noch über wenig Erfahrung als Pilot verfüge und hier meinen ersten Weltcup-Einsatz hatte", rief der Walliser in Erinnerung. Und versöhnte sich gleich wieder mit der Fernseh-Crew. (sda)

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