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WM 2022

Katar plagt bereits der Kater - zu reden geben anderen Dinge als das 0:2

Der WM-Gastgeber verliert 0:2 gegen Ecuador. Mehr zu reden als das Spiel gibt das respektlose Verhalten des katarischen Anhangs.

Einer von vielen Katarern, der das Stadion vorzeitig verlässt.
Bild: Natacha Pisarenko/AP

Für ein Turnier soll es ja immer gut sein, wenn der Gastgeber möglichst lange drinbleibt. Bei Katar war man sich vor dem Anpfiff sicher, dass allein schon das Überstehen der Gruppenphase schwierig würde. Nach dem Eröffnungsspiel kann man getrost feststellen: Es braucht ein Wunder, um es Südafrika, das als bislang einziger WM-Ausrichter 2010 so scheiterte, nicht gleichzutun.

Doch im Prinzip ist der Achtelfinaleinzug nach dem 0:2 gegen Ecuador bereits ein Ding der Unmöglichkeit; die weiteren Gegner Katars sind Senegal und Holland, beide Widersacher sind weit stärker einzustufen. Besonders nach diesem Auftritt.

Wo bleibt der Respekt der Katarer?

Angerichtet wäre es gewesen für eine arabische Fussballparty der vielleicht etwas anderen Art, das vor den Augen des Emir Tamim Bin Hamad al-Thani. Das neue Al-Bayt Stadion präsentierte sich schmuck, und die in ihrem Thwab gekleideten Einheimischen schauten wohlwollend zu. Nach der Pause taten sie das zusehends weniger, am Ende war noch etwa die Hälfte der 60'000 Anhänger zugegen.

Die Ecuadorianer danken Gott für den Sieg.
Bild: Darko Bandic/AP

Das warf Fragen auf: Wo war die Fifa-seitig oftgepriesene Begeisterung des Landes geblieben? Wie war das mit dem Respekt? Immerhin muss man dagegenhalten, dass das katarische Team des spanischen Trainers Felix Sanchez nach der ersten Halbzeit bereit mit zwei Toren zurücklag.

Erstes WM-Spiel, schon ein Doppeltorschütze: Valencia

Der starke Enner Valencia war der frühe Doppeltorschütze, per Foulpenalty in der 16. und Kopfball in der 31.Minute. Eigentlich hatte der 33-jährige Angreifer von Fenerbahce ja bereits nach nicht einmal drei Minuten mit dem Kopf getroffen, doch der Treffer in WM-Rekordzeit zählte nicht wegen einer Abseitsposition. Es sollte schon da nicht das einzige Mal sein, dass Torhüter Saad Alsheeb ein Risikofaktor ist.

Die Niederlage war nicht nur logisch, sondern letztlich eindeutig. Ein Klassenunterschied. Ecuador machte so viel, wie es musste, Katar, immerhin amtierender Asienmeister, hatte schlicht nicht mehr zu bieten. Und das, was es zeigte, war auf tiefem Niveau. Dabei tappte die Fussballwelt doch lange im Dunkeln. Niemand hatte gewusst, wie sehr sich das beinahe halbjährige Trainingslager für die WM ausbezahlen würde für ein Team, das eigentlich seit der WM-Vergabe 2010 in der Vorbereitung steckte.

Wie stark ist Ecuador?

Jubel nach der frühen Führung.
Bild: Bild: Ronald Wittek/EPA

Neben dem fragwürdigen Verhalten der Zuschauer bleibt nur die Frage, zu was die Südamerikaner fähig sein werden in der Vorrunde. Ihr Start ist geglückt in einem Auftaktspiel, das für sie wohl einfacher verlief als im Vorfeld erwartet.

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