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Jufer bester Schweizer im Grand Prix

Alain Jufer feiert beim Fünfsterne-CSI in St. Moritz einen Achtungserfolg. Der Freiburger wird Dritter.
Alain Jufer und Tic Tac auf der Ehrenrunde in St. Moritz
Bild: KEYSTONE/EDDY RISCH

"Tic Tac ist mit neun Jahren noch grün, wie wir Reiter im Jargon sagen", erzählte der 190 cm grosse Alain Jufer nach seinem bislang grössten Einzelerfolg. "Ich wollte als Erster im Stechen nicht übertreiben und ging nicht volles Risiko ein". Die Taktik des gelernten Automechanikers, der seit zwölf Jahren Verkaufsreiter beim Engadiner Pferdehändler Gian-Battista Lutta im freiburgischen Lossy ist, zahlte sich aus. "Ich bin überglücklich. Die St. Moritzer Höhenluft scheint mir zu behagen. Von meinem Podestplatz bin ich selber überrascht."

Am Samstag war Jufer - 2016 mit Wiveau massgeblich am Schweizer Sieg im Nationenpreis von Calgary beteiligt - noch nicht glücklich gewesen. Im Cupfinal hatte er mit Radja d'Artemis das Tempo forciert, warf aber eine Stange in den Sand.

Vermeir eine Klasse für sich

Gegen Wilm Vermeir, den 38-jährigen Belgier aus Meerhout in Flandern, und seinen neunjährigen Wallach Iq van het Steentje war Jufer wie auch der Zweitklassierte Robert Whitaker mit Catwalk chancenlos. Im Stechen, in das neun Paare - aber mit Jufer nur ein einziger Einheimischer - vorstiessen, zeigte Vermeir seine Klasse. Der in der Weltrangliste auf Position 70 klassierte Familienvater nahm seiner Konkurrenz 1,5 Sekunden und mehr ab. "Iq ist das beste Pferd, das ich je ritt", sagte der Sieger, der zur Pressekonferenz mit seiner sechsjährigen Tochter Robin erschien. "Iq bleibt momentan unverkäuflich. Mein Bruder Bert und ich sind nämlich die Besitzer."

Pech im Initialkurs des mit 250'000 Franken dotierten GP bekundeten vor allem zwei Schweizer Reiter: Walter Gabathuler mit Silver Surfer und Niklaus Rutschi mit Cardano. Sie scheiterten am letzten Hindernis. Beat Mändlis noch unerfahrene Stute Dsarie verweigerte wie Felix Hassmanns Cayenne vor der Mauer nach der Dreierkombination. Vielleicht irritierte die Pferde auch die Anzeigetafel auf einem Lastwagen. Hassmann hatte noch am Freitag mit seinem Schimmel Cayenne das Championat von St. Moritz gewonnen und war auch am Sonntag bis zu seinem Stopp hervorragend unterwegs.

Gar nicht nach Wunsch verlief es in St. Moritz für Steve Guerdat. Der Olympiasieger von London erreichte keine einzige Spitzenklassierung, hatte aber mit Cayetana und Ulysse lediglich seine derzeitige vierte Auswahl am Start. (sda)

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