Im Ziel konnte sie sich freuen. In ihrer erst fünften Weltcup-Abfahrt schaffte es Michelle Gisin am Freitagabend Schweizer Zeit zum zweiten Mal in die Top 10. Als Achte war sie im ersten der drei Speedrennen im kanadischen Skiresort die beste Schweizerin, einen Platz vor Lara Gut.
Unterwegs hatte Gisin aber einen bangen Moment zu überstehen. Sie fuhr eine Kuppe zu direkt an, geriet in der Folge gefährlich nahe an die Fangnetze heran. Hätte sich die 23-jährige Engelbergerin nicht gerade noch retten können, wäre sie wohl schwer gestürzt.
Im Ziel war Gisin entsprechend erleichtert. "Zum Glück bin ich gesund unten angekommen. Dass es dann noch ein Super-Resultat ist, macht es umso schöner. Damit habe ich nicht gerechnet", sagte sie.
Zuerst aber hatte ihr die ältere Schwester Dominique Gisin, die in Lake Louise vor Ort mitfiebert, im Zielraum die Leviten gelesen. "Denk ans Mami!", sagte die nach der vorletzten Saison zurückgetretene Abfahrts-Olympiasiegerin von 2014 unter anderem und rüffelte ihre Schwester für die forsche Linienwahl bei der Szene.
Ein weiteres Mal will sich Michelle Gisin in der zweiten Abfahrt vom Samstag (Start 20.30 Uhr Schweizer Zeit) nicht mit zu viel Risiko in Nöte bringen: "Für die Mutter ist es das Schlimmste, wenn sie uns stürzen sieht. Bis jetzt konnte ich ihr mit stabilen Fahrten Vertrauen vermitteln. Diesmal dachte ich selber: oh Gott." (sda)