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Kunstturnen

Frey kann mit Rang 4 gut leben

Andrin Frey belegt an den Europameisterschaften in München am Sprung den undankbaren 4. Platz. Noe Seifert wird am Reck Fünfter.
Bild: KEYSTONE/AP/Pavel Golovkin

Trotz Rang 4 verpasste Frey eine Medaille deutlich. Mit dem Durchschnitt von 14,500 Punkten aus den beiden Sprüngen verlor der 21-jährige Berner 0,399 Punkte auf den drittplatzierten Ukrainer Igor Radiwilow. Gold gewann der Brite Jake Jarman (14,983) vor dem punktgleichen Armenier Artur Davtyan.

"Ich holte heute das Bestmögliche heraus, zeigte zwei Hammersprünge. Deshalb bin ich glücklich und zufrieden", bilanzierte Frey. Sein Ziel ist es nun, die Schwierigkeit des zweiten Sprunges mit einer zusätzlichen Schraube zu erhöhen. "Dann sollte es reichen, dass ich um einen Podestplatz mitkämpfen kann."

Seifert schrammte am Reck trotz Platz 5 knapper als Frey an einer Medaille vorbei. Der 23-jährige Aargauer turnte als Letzter, mit dem Wissen, dass der Sprung unter die ersten drei möglich ist. Silber und Bronze gingen mit jeweils 14,000 Punkten an den Litauer Robert Tvorogal sowie den Spanier Joel Plata. Diese Punktzahl hatte Seifert in der Qualifikation (14,133) übertroffen. Letztendlich wurden ihm kleine Fehler zum Verhängnis, beispielsweise der Abgang, bei dem er nach hinten sprang. Wäre er sauber gestanden, hätte es zu Silber gereicht, so aber totalisierte er 13,900 Punkte.

Trainer Claudio Capelli fand das Resultat zwar nicht ungerechtfertigt, er hatte jedoch mehr Punkte erwartet. Seifert selber "dachte nicht, dass es reicht." So oder so verdient es höchste Anerkennung, wie er in seinem ersten EM-Gerätefinal turnte. Überhaupt überzeugte Seifert in München. Im Mehrkampf belegte er den 5. Rang, mit dem jungen, ersatzgeschwächten Team wurde er Vierter. Solche Resultate hatten nicht erwartet werden können und unterstreichen, wie gross die Breite bei den Schweizer Männern ist.

Der Brite Joe Fraser holte sich am Barren seinen dritten Titel in der Olympiahalle in München nach Gold im Mehrkampf und mit dem Team. Das ist umso bemerkenswerter, als er vor vier Wochen den Fuss brach, nachdem er Ende Mai einen Blinddarmdurchbruch hatte. (sda)

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