notifications
Tennis

French Open, Text Wawrinka

Stan Wawrinka scheidet beim Grand-Slam-Comeback in der 1. Runde aus. Der 37-jährige Lausanner unterliegt dem Franzosen Corentin Moutet am French Open in knapp drei Stunden 6:2, 3:6, 6:7 (2:7), 3:6 und sagt: "So sieht die Realität im Moment aus."

Wawrinka, der am Bois de Boulogne 2015 triumphiert und 2017 den Final erreicht hat, fand nach einer Verspätung wegen Regens gut in seinen sechsten Match nach einjähriger Verletzungspause und zwei Fussoperationen. Im ersten Game schlug er drei Asse, und früh gelang ihm gegen den 23-jährigen ehemaligen Top-10-Junior aus Paris ein Break und zum 6:2 noch ein zweites.

Dies war es aber auch mit dem Positiven, das Wawrinka aus seinem Auftritt auf dem Court Suzanne-Lenglen ziehen konnte. "Der erste Satz war sehr gut", hielt er fest. Um aber anzufügen, dass er derzeit noch nicht auf dem Niveau sei, um solche Spiele zu gewinnen. Es fehle das Selbstvertrauen, das mache ihn nervös und lasse ihn zu viel nachdenken. "So sieht die Realität im Moment aus", so Wawrinka.

Tatsächlich konnte Wawrinka die eingeschlagene Pace nicht halten. In seinem ersten Grand-Slam-Match seit dem Australian Open 2021 baute der Romand nach der Satzführung ab. Vor allem unterliefen ihm zu viele unerzwungene Fehler - 51 insgesamt. Dabei wirkte Wawrinka wiederholt abgelenkt. Mehrmals beschwerte er sich beim Schiedsrichter, offenbar über das zu kalte Wasser, das die Organisatoren den Spielern zur Verfügung stellten.

Mitte des dritten Satzes leistete sich Wawrinka zudem einen kleinen Wutausbruch, als er mit dem Schläger mehrmals gegen die Wand schlug. Dafür pfiff ihn das Publikum aus, das ihm ansonsten in Paris nicht abgeneigt ist. "Wenn es nicht läuft, wie es sollte, ist es natürlich frustrierend", räumte Wawrinka ein. In mehreren Momenten machte sich auch die fehlende Matchpraxis bemerkbar, wobei ihm die kühl-nassen Bedingungen kaum entgegen kamen. Der dreifache Grand-Slam-Sieger erreichte nicht die Power seiner besten Tage und vor allem nicht die Sicherheit.

Körperlich sei er fast bei 100 Prozent, "was mein Tennis betrifft, bin ich aber nicht da, wo ich sein will", so Wawrinka. Dennoch kämpfte er sich im dritten Satz noch einmal heran. Mit einem Break zum 4:5 rettete er sich ins Tiebreak, in dem er dann aber klar das Nachsehen hatte. Das Break im vierten Satz kassierte er zum 2:3. Moutet, der vor zwei Jahren in Dubai schon das erste Duell mit Wawrinka gewonnen hatte, wirkte keineswegs unschlagbar und zeigte einige Male Nerven. In der Summe war der 23-Jährige aber der konstantere Spieler. So sah die Realität aus. (sda)

Kommentare (0)