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Ski alpin

Feuz und Odermatt bei WM-Hauptprobe brillant

Mit der Abfahrtskugel wird es für Beat Feuz beim Finale nichts. Doch der Berner erhält auf der Piste in Courchevel die Gewissheit, dass er 2023 bei der WM Gold anpeilen kann - wie auch Marco Odermatt.
Marco Odermatt (links) und Beat Feuz standen nicht zum ersten Mal in dieser Saison zusammen auf dem Abfahrts-Podest
Bild: KEYSTONE/URS FLUEELER

Wenn in weniger als elf Monaten auf der neu konzipierten Abfahrtsstrecke um WM-Gold gefahren wird, dann werden auch Marco Odermatt und Beat Feuz zu den meistgenannten Siegesanwärtern gehören. Was das Schweizer Topduo auf der mit Wellen und Sprüngen durchsetzten Piste Éclipse zeigte, gehörte zum Allerfeinsten.

Der nun auch mathematisch als Gesamtweltcupsieger feststehende Odermatt sprach davon, wie er sich mit dem 2. Rang hinter Sieger Vincent Kriechmayr selber überraschte. Und zwar damit, wie er zum Ende dieser für ihn sehr intensiven Saison "so Vollgas geben konnte", wie es der Nidwaldner - zuvor schon Zweiter in den Abfahrten in Bormio, Wengen und Kitzbühel - formulierte. Speed-Rennen in solch coupiertem Gelände wie in Courchevel, sowie erst recht der untere Streckenteil, der mit den vielen Kurven eher einem schnellen Super-G ähnelt, sind exakt auf die Fähigkeiten von Odermatt zugeschnitten. Und eröffnet ihm schöne Perspektiven für die Titelkämpfe im Februar 2023.

Feuz' Fahrt sorgt für Gesprächsstoff

Vollgas gab aber nicht nur der vergleichsweise junge Abfahrer Odermatt, sondern auch der erfahrene "Rennhund" Feuz. Dieser war mit der Startnummer 1 bemüht, für Gesprächsstoff zu sorgen. "Ich ging bewusst Risiken ein, um mit einer so starken Zeit ins Ziel zu kommen, dass oben am Start die Fahrer am TV darüber reden", sagte der Berner. Das dürfte ihm geglückt sein, unterbot er doch die Trainingsbestzeit vom Vortag gleich um zwei Sekunden. Das habe beim einen oder anderen Fahrer vielleicht für Verunsicherung gesorgt, so die Hoffnung von Feuz.

Nicht gerade verunsichert, aber doch um drei Zehntel langsamer als der letztlich drittklassierte Feuz, erreichte kurz darauf Aleksander Kilde das Ziel. "Dass mir das auf dieser neuen Strecke, die im unteren Teil doch sehr technische Passagen hat, gelungen ist, war schon einmal gut", sagte Feuz. Damit habe sich das eingegangene Risiko "gelohnt. Solche Leistungen abrufen zu können, macht auch mit 35 Jahren noch grossen Spass." Genau für solche Momente auf der Piste ist Feuz - trotz lädiertem Knie und als Vater von mittlerweile zwei Töchtern - immer noch Rennfahrer.

Feuz: "Bin auch nächstes Jahr dabei"

Und er werde dem Rennsport vorderhand auch weiterhin erhalten bleiben, verriet Feuz. Zwar könne man sich in seiner Lage durchaus "ein bisschen" Gedanken machen über die Zukunft. Doch sein Plan sehe vor, "dass ich auch nächstes Jahr dabei bin. Ich war auch in diesem Winter mit sieben Weltcup-Podestplätzen wieder einer der konstantesten Fahrer und habe bis zuletzt um die Abfahrts-Kugel gekämpft. Der Kitzbühel- und der Olympiasieg runden das Ganze mehr als nur ab."

Gerade in China zeigte Feuz, dass er auch bei grossen Titelkämpfen weiterhin auf den Punkt bereit sein kann. Warum also nicht auch im Februar 2023 in Courchevel? Was danach oder auch erst 2024 passiere, lässt der Emmentaler allerdings offen: "Wahrscheinlich bin ich dann auf einmal einfach weg." (sda)

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