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Europa League

FC Basel: 15 Jahre sind nicht genug

Der FC Basel schliesst die Reihe von sechs Europacup-Qualifikationsspielen mit der Playoff-Partie bei Apollon Limassol ab. Das Hinspiel um einen Platz in der Europa League gewinnen die Basler 3:2.
Luca Zuffi ist eine wichtige Figur im Basler Spiel
Bild: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Zwei Tage nachdem die Young Boys erstmals in ihrer Geschichte die Champions League erreicht haben, müsste der FCB am Donnerstag ab 19 Uhr in Zypern unbedingt nachziehen. Erreicht er nicht wenigstens die Gruppenphase des kleinen Cups, ist die jahrelange Rangfolge im Schweizer Klubfussball zumindest zeitweilig ausser Kraft gesetzt.

In der Saison 2003/04 wurde der damalige UEFA-Cup noch im K.o-System ausgetragen. Basel scheiterte in der 2. Runde an Newcastle mit 2:3 und 0:1. Es war bis heute der letzte Herbst, in dem der stolze und erfolgreiche FCB in keiner Gruppenphase vertreten war, also weder in der Champions League noch im UEFA-Cup respektive im Nachfolgewettbewerb Europa League. Eine solche Konstanz konnte kein anderer Schweizer Klub auch nur annähernd vorweisen.

Die Mannschaft von Trainer Marcel Koller, unter dem der FC Basel keines seiner bislang sieben Wettbewerbsspiele verloren und sechs davon gewonnen hat, will die bemerkenswerte Serie über die 15 Jahre hinaus weiterführen. Nimmt man die Leistung im Hinspiel zum Massstab, haben die Basler keine leichte Aufgabe vor sich. Im St.-Jakob-Park wurden sie für einen schwachen Start in die zweite Halbzeit schwer bestraft. Innerhalb von fünf Minuten kassierte Ersatzgoalie Martin Hansen zwei Tore, gegen die er nichts ausrichten konnte, weil ihn die Abwehr im Stich gelassen hatte. Es war ein Blackout des Teams. Die beiden Tore verhinderten, dass der FCB das Rückspiel bei Apollon, Zyperns Nummer 2 hinter dem unantastbaren APOEL Nikosia, mit Ruhe und Sicherheit angehen kann. Der routinierte Abwehrchef Marek Suchy war schon damals verletzt. Er wird dem FCB noch länger fehlen.

Die Reaktion auf den zeitweiligen 1:2-Rückstand im Hinspiel spricht wiederum für die Basler. Sie taten alles, um wenigstens mit einem knappen Sieg ins Rückspiel zu gehen. Mit Toren des unter Marcel Koller wiedererstarkten Ricky van Wolfswinkel - der Niederländer traf zweimal - und des aufstrebenden jungen Verteidigers Eray Cömert erzwangen sie die Wende. Eine beeindruckende Willensleistung der ganzen Mannschaft machte es möglich. Eine nicht minder gute Leistung dürfte in Zypern vonnöten sein.

Eine wichtige Rolle könnte Luca Zuffi zukommen. Im letzten Super-League-Spiel in Zürich (1:1) war der Winterthurer der einzige Spieler, den Trainer Koller schonte, über 70 Minuten lang. Seit Zuffi nicht mehr in der Doppelsechs spielt, sondern zentral hinter den drei Stürmern, hat die Basler Offensive an Durchschlagskraft gewonnen. Oftmals verhinderte in letzter Zeit nur eine mangelhafte Chancenauswertung eine reiche Torproduktion. (sda)

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