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Sport

Fast 1400 Boote starten in Sarnen

Die Sarner Ruderregatta gehört zu den grössten der Schweiz. Das Publikum kann die Rennen auch per Video verfolgen.
Die Athletinnen und Athleten werden am Wochenende wieder für Spektakel auf dem Sarnersee sorgen. (Bild: PD)

Ralf Blase

Am Samstag und am Sonntag findet zum 36. Mal die internationale Sarner Ruderregatta statt. Das OK unter der Leitung von Präsidentin Dorothy Rosenberger freut sich über ein hervorragendes Meldeergebnis mit annähernd 1400 Booten. Damit gehört die Sarner Regatta wiederum zu den grössten der Schweiz. Total werden 218 Rennläufe über drei verschiedene Distanzen auf acht Bahnen ausgetragen. Die offenen Kategorien (Elite) sowie die Nachwuchskategorien der Altersklassen U23 und U19 rudern über die klassische Distanz von 2000 m mit festem Start in Sachseln.

Der Start ist für die Besucherinnen und Besucher vom Sachsler Seeufer aus gut zu beobachten. Die Altersklasse U17 rudert über eine Distanz von 1500 m mit fliegendem Start auf dem See. Die Jüngsten der Altersklasse U15 rudern wie die Ältesten (Masters, Altersklassen ab 27 bis 89 Jahre) über eine Distanz von 1000 m, ebenfalls mit fliegendem Start auf dem See.

Grosses Schweizer Talent nimmt teil

Die Ziellinie befindet sich für alle in Sarnen. Den Zieleinlauf können die Zuschauerinnen und Zuschauer am Sarner Seeufer ­besonders gut verfolgen. Die Rennen werden per Video übertragen und sind live auf mehreren Monitoren auf dem Regatta­gelände sowie im Internet zu sehen. Zudem wird das Publikum mit Livereportagen über den Rennverlauf informiert. Die Siegerehrung findet unmittelbar nach jedem Zieleinlauf auf dem Ponton im Seefeld statt.

Vom Schweizerischen Ruderverband ist kein Boot gemeldet, was nach dem Weltcupeinsatz am vergangenen Wochenende in Belgrad mit dem überragenden Weltcupsieg des Stansstaders Jan Schäuble im Doppelzweier der Leichtgewichte auch verständlich ist.

Trotzdem gehen etliche Nachwuchsathletinnen und -athleten mit ihren Klubs an den Start. Mit dabei ist auch Aurelia-Maxima Janzen vom SC Caslano, eines der grössten Ruder­talente der Schweiz. Das Jahr 2021 verlief für sie extrem erfolgreich: Silbermedaille an der U23-WM im Einer, U19-Welt- und Europameisterin, Silber an der U23-EM. Dieses Jahr holte sie bereits Bronze an den deutschen Kleinbootmeisterschaften für den Rostocker Ruderklub. Zudem gewann sie für den Schweizerischen Ruderverband Gold im Einer U23 an der internationalen Hügelregatta in Essen. In Sarnen startet Janzen im Einer U23 (Samstag, 9.45 Uhr).

Sieben U19-Kaderuderer duellieren sich im Einer

Etwas mutiger ist U19-Ruderin Lina Kühn aus Erlenbach. Als amtierende U19-Weltmeisterin im Doppelvierer und frischgebackene Bronzemedaillen­gewinnerin im Einer an der U19-EM in Varese traut sie sich im Elite-Einer an den Start (Samstag, 9.40 Uhr). Dort trifft sie unter anderem auf Nina Thölking vom Ruderklub Rotsee Luzern. Thölking, die einst Schwimmerin war, knackte vor Jahresfrist den Schweizer Rekord im Indoorrudern. Spektakuläre Rennen werden auch in anderen Kategorien erwartet. So treffen im Einer der Junioren U19 gleich sieben Kaderruderer aufeinander, darunter Gian-Luca Egli und Alexander Bannwart vom Seeklub Stansstad. Zusammen mit Ivo Löpfe vom Seeklub Zug gewann Bannwart vor zwei Wochen das B-Finale der U19-EM. Löpfe geht ebenfalls in Sarnen an den Start. Egli erreichte an der U19-EM den 5. Rang im Doppelvierer. Bannwart und Egli bilden mit ihrem Klub­kameraden Rodrigo Costanzo und U19-Kaderruderer Sebastian Ziswiler vom Seeklub Sursee noch einen schlagkräftigen Doppelvierer (Samstag, 16.45 Uhr; Final Sonntag, 14.10 Uhr). Die veranstaltenden Klubs aus Stansstad und Sarnen präsentieren sich dieses Jahr mit nur kleinen Regattateams.

In der Altersklasse U17 sind 41 Einer und 39 Doppelzweier gemeldet. Erfreulich ist auch der anhaltende Boom im Mastersrudern. Neun Achter und 16 Doppelvierer, oft gebildet aus Quer- und Späteinsteigern, belegen die zunehmende Bedeutung des Mastersruderns. Die ältesten Teilnehmenden gehören der Altersgruppe G an, das heisst: Sie sind über 65 Jahre alt.

Ausländische Klubs reisen aus den vier deutschen Städten München, Karlsruhe, Radolfzell und Brandenburg sowie aus Italien (Corgeno) an. Die weiteste Anreise hat Ronja Fini Sturm aus Brandenburg, die zusammen mit ihrer Schweizer Ruder­partnerin Ladina Meier vom ­Ruderklub Thalwil eine internationale Renngemeinschaft in verschiedenen Kategorien bildet. Für Insider sind die beiden Ruderinnen kein unbeschriebenes Blatt. Gemeinsam gewannen sie 2018 im Doppelvierer Leichtgewicht die WM-Bronzemedaille für Deutschland.

Gerudert wird am Samstag von 9.30 Uhr bis 18.45 Uhr, die Finalrennen am Sonntag finden von 7.30 bis 16.10 Uhr statt. Eingebettet in die Regatta sind wiederum die Schweizer Mittelschulmeisterschaften mit Teilnahme der Kantonsschule Obwalden (Samstag, 12.35 Uhr).

Infos: ruderregattasarnersee.ch

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