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Leichtathletik

Bolt verletzt sich in seinem letzten Rennen

Usain Bolt verabschiedet sich an den Weltmeisterschaften in London ohne Medaille. Als Schlussläufer der jamaikanischen 4x100-m-Staffel verletzt sich Bolt und muss das Rennen aufgeben.
Usain Bolt mit schmerzverzerrtem Gesicht, nachdem er sich im letzten Rennen seiner Karriere verletzte und die 4x100-m-Staffel nicht mehr zu Ende laufen konnte
Bild: KEYSTONE/AP/MATTHIAS SCHRADER

Gold ging etwas überraschend an Grossbritannien, das sich vor den USA und Japan durchsetzte.

Noch einmal waren die Scheinwerfer auf ihn gerichtet. Noch einmal machte er eine kurze Faxe und lächelte in die Kamera. Und noch einmal liess er sich beim Einlauf ins Stadion von den Fans feiern. Der Abgang von Usain Bolt von der grossen Bühne erfolgte aber bitter und anders als geplant: mit einem schmerzverzerrten Gesicht durch den Hinterausgang.

Kurz vor 22 Uhr Ortszeit endete im mit rund 60'000 Zuschauern ausverkauften Olympiastadion im Queen Elizabeth Park im Nordosten Londons die Karriere Usain Bolts, des grössten Leichtathleten aller Zeiten, mit einem kleinen Drama. Als Dritter hatte er den Stab als Schlussläufer der jamaikanischen Staffel übernommen, nach wenigen Metern musste er seine geplante Aufholjagd beenden - eine Muskelverletzung hatte ihn gestoppt.

Wie bereits über 100 m verliess Bolt die Bahn als Verlierer. Der berühmteste Jamaikaner neben Bob Marley schaffte es damit nicht, in seinem letzten Rennen die Ehre der Sprintnation Jamaika zu retten. Die Athleten von der Karibik-Insel, die den Sprint ein Jahrzehnt lang dominiert haben und vor zwei Jahren in Peking fünf der sechs Sprint-Rennen zu ihren Gunsten entschieden, sind die grossen Verlierer der diesjährigen Titelkämpfe und reisen ohne Sprint-Gold nach Hause.

Trotz des bitteren Abgangs, das Vermächtnis des erfolgreichsten Athleten aller Zeiten ist gewaltig: 14 WM-Medaillen, elf davon in Gold, acht Olympiasiege, die Weltrekorde über 100 m, 200 m und mit der 4x100-m-Staffel. Vor allem die an den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin gelaufenen 9,58 Sekunden über 100 m sind eine Marke, die noch lange Bestand haben wird - womöglich sogar für die Ewigkeit.

Farah trat mit Niederlage ab

Mohamed Farah verpasste das Double über 10'000 m und 5000 m knapp. Der Brite muss sich bei seinem letzten Rennen auf der Bahn an Titelkämpfen mit Silber begnügen.

Für einmal konnte es Mohamed Farah im Endspurt nicht mehr richten. Der 34-jährige Brite musste sich im ausverkauften Olympiastadion von London, das sich in ein Tollhaus verwandelt hatte, nach einem packenden Endspurt Muktar Edris geschlagen geben. Der 23-jährige Äthiopier erwies sich als zu stark und siegte in 13:32,79 Minuten.

Am Ort seines grössten Triumphs, wo Farah 2012 erstmals das olympische Double schaffte, verabschiedete sich der gebürtige Somalier, der mit acht Jahren nach Grossbritannien gekommen war, nicht mit dem erhofften Sieg von seinen Fans.

Farah kassierte die erste Niederlage an internationalen Titelkämpfen seit 2011 und verpasste damit das dritte WM-Double nach seinen Doppelsiegen an den Weltmeisterschaften 2013 in Moskau und 2015 in Peking. Das Double über die beiden Langstrecken gelang Farah auch an den Olympischen Spielen 2012 und 2016.

In den Genuss des letzten Auftritts von Farah auf der Bahn kommen die Schweizer Leichtathletik-Fans anlässlich von Weltklasse Zürich am 24. August im Letzigrund. Danach wird der Brite auf die Strasse zum Marathon wechseln. (sda)

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