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French Open

Erster Major-Titel für Ostapenko

Der unglaubliche Aufstieg von Jelena Ostapenko findet in Paris sein perfektes Ende. Die ungesetzte Lettin gewinnt sensationell das French Open. Im Final bezwingt sie Simona Halep.
Jelena Ostapenko lag im French-Open-Final mit 4:6 und 0:3 zurück
Bild: KEYSTONE/AP/CHRISTOPHE ENA

Am 10. Juni 2017 ist in Paris ein neuer Stern am Tennishimmel aufgegangen. Völlig unbeschwert spielte die vor zwei Tagen 20-jährig gewordene Ostapenko ihr Powertennis und überforderte damit die als Nummer 3 gesetzte Halep je länger je mehr. Nach fast genau zwei Stunden machte die Lettin mit zwei direkten Returnwinnern mit der Rückhand alles klar. Mit dem 4:6, 6:4, 6:3-Sieg wurde sie zur erst zweiten ungesetzten Siegerin am French Open nach der Britin Margaret Scriven 1933. Es war der erste WTA-Titel von Ostapenko überhaupt.

Das Erfolgsrezept der Nummer 47 lautete genau gleich wie im Halbfinal gegen die Schweizerin Timea Bacsinszky. Auch im Final attackierte Ostapenko praktisch jeden Ball mit vollem Risiko. So schlug sie 54 Winner und genau gleich viele unerzwungene Fehler. Im gesamten Turnier liess sich in sieben Matches sage und schreibe 299 direkte Gewinnpunkte gutschreiben.

Vor allem liess sie sich nie von ihrem Weg abbringen. Ostapenko machte im zweiten Satz einen 0:3- und im dritten einen 1:3-Rückstand wett. Halep verpasste ihre grössten Chancen Mitte des zweiten Durchgangs. Sie hatte drei Breakbälle zum 4:0, später zwei weitere zum 4:2 und führte noch einmal mit einem Break 4:3. Am Ende agierte die 25-jährige Rumänin aber zu passiv und liess die Lettin zu sehr das Spiel diktieren. Beim entscheidenden Aufschlagverlust zum 3:4 im dritten Satz kaum auch noch Pech dazu, als Ostapenkos Ball, der weit ins Aus geflogen wäre, wie Netzkante ins Feld plumpste. Danach gewann Halep nur noch drei Punkte.

Sie verpasste in ihrem zweiten French-Open-Final nach 2014 (Niederlage gegen Maria Scharapowa) nicht nur ihren ersten Grand-Slam-Titel, sondern auch den erstmaligen Sprung auf die Nummer 1 der Weltrangliste. Dort bleibt vorerst die Deutsche Angelique Kerber. (sda)

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