Mit einem Sieg am Samstag um 18.00 Uhr daheim gegen St. Gallen täten die Zürcher einen weiteren Schritt.
Beim FC Basel gab man vor der Saison unmissverständlich die Zielsetzung Meistertitel aus. Der neue Besitzer David Degen rüstete das Kader mit einer für Schweizer Verhältnisse beispiellosen Offensive auf dem Transfermarkt auf. Zur gleichen Zeit sprach man beim FC Zürich von der Hoffnung, dass es ein wenig besser werden sollte als in der vorangegangenen Saison, die man mit 41 Punkten Rückstand auf Meister YB im 8. Rang abschloss. Das Kader erfuhr keine Revolution, neu war in erster Linie der Trainer, André Breitenreiter.
Lieber handeln als reden
Als bis heute klar beste und vor allem konstanteste Mannschaft der Saison schreitet der FC Zürich dem Meistertitel entgegen - es wäre der erste seit 2009 und der vierte in der Ära der Super League. Nach jedem weiteren Sieg - bislang sind es 18 in 25 Runden - wird André Breitenreiter zum Thema Meistertitel befragt. Als ob er in der Öffentlichkeit verkünden müsste: "Ja, wir werden Meister."
Aber Breitenreiter wird den Teufel tun. Es langt, wenn er für sich im Stillen weiss, dass seine Spieler den Klub automatisch zu den höchsten Ehren führen, wenn sie nicht noch auf eine Weise nachlassen, wie sie aus jetziger Sicht nicht zu erwarten ist. Und es wird langen, wenn Breitenreiter erst dann konkret vom Titel redet, wenn dieser auch nach den mathematischen Gesetzen gesichert ist. Das kann nach 30, 31 oder 32 Runden der Fall sein. Oder einfach irgendwann.
Basel vor weiterer "Zweistelliger"
Und vielleicht wird der Klub, in dem man seit Jahren unentwegt vom Titel spricht, zum fünften Mal in Folge eine Saison mit einem satten Rückstand auf den tatsächlichen Meister abschliessen: Der FC Basel liess sich ab 2017/18 - jeweils von den Young Boys - um 15, 20, 14 und 31 Punkte abhängen. Zweistellig könnte es auch in dieser Saison werden. Wenn die Zürcher nicht gänzlich vom Weg abkommen.
Die Super-League-Spiele vom Samstag im Überblick:
Zürich - St. Gallen (erste Duelle der Saison: 3:3, 3:1). - Samstag, 18.00 Uhr. - SR Horisberger. - Absenzen: Wallner (gesperrt), Gogia (verletzt) und Leitner (krank); Fazliji, Sutter (beide gesperrt), Kempter, Lüchinger, Babic und Münst (alle verletzt). - Fraglich: Boranijasevic und Krasniqi; Duah. - Statistik: Mit ihren Leistungen in der Rückrunde machen sich die Ostschweizer - sie sind in diesem Jahr noch unbesiegt - zum derzeit wohl schwierigsten Gegner des FCZ auf dem Weg zum ersten Meistertitel seit 13 Jahren. Aber die Form der Mannschaft von Trainer André Breitenreiter ist noch beeindruckender. Aus den 17 Meisterschaftsspielen seit Anfang Oktober bilanziert der FCZ 14 Siege und 3 Unentschieden. Dies ist bereits die achtlängste Serie der Ungeschlagenheit aller Mannschaften in der Ära der Super League (ab 2003/04). Die beste Serie halten, gemeinsam mit dem FCB, ebenfalls die Zürcher: 28 Spiele ohne Niederlage im Jahr 2006.
Sion - Lugano (3:2, 0:2). - Samstag, 20.30 Uhr. - SR Wolfensberger. - Absenzen: Grgic, Ndoye, Marquinhos (alle gesperrt), Bua, Itaitinga und Doldur (alle verletzt); Daprelà, Hajrizi (beide gesperrt) und Guidotti (verletzt). - Statistik: Unter Trainer Paolo Tramezzani hat der FC Sion zu einer brauchbaren Konstanz gefunden. Seit dem Dezember verloren die Walliser nie mehr zweimal nacheinander. Mit drei Siegen und drei Remis konnten sie sich von der Abstiegszone lösen. Die Luganesi, letzte Saison noch eine Mannschaft mit sehr vielen Remis (13), spielten in dieser Saison in den 18 Runden seit Ende September nur ein einziges Mal unentschieden (1:1 in St. Gallen). Mit nur je fünf Punkten Rückstand auf YB und Basel können sie nach vorne schauen.
Rangliste: 1. Zürich 25/59 (59:30). 2. Young Boys 25/44 (57:32). 3. Basel 25/44 (54:31). 4. Lugano 25/39 (31:34). 5. Servette 25/35 (40:44). 6. St. Gallen 25/31 (42:47). 7. Sion 25/30 (33:44). 8. Grasshoppers 25/27 (40:41). 9. Luzern 25/19 (27:47). 10. Lausanne-Sport 25/12 (20:53). (sda)