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Deutschland

Endlich wieder Revierderby

Am Samstag stehen sich in der Bundesliga mit Dortmund und Schalke zwei grosse Rivalen erstmals seit anderthalb Jahren gegenüber. Die Vorfreude ist gross, auch wenn die Rollen klar verteilt scheinen.
Bild: KEYSTONE/EPA/FRIEDEMANN VOGEL

Die Schalker liessen sich bei einem öffentlichen Training von ihren Fans einheizen, die Dortmunder Anhänger treffen sich am Samstagmorgen zum Fan-Marsch mit dem Aufruf "Alles in Gelb". Es ist wieder Zeit für das sogenannte Revierderby. Erstmals seit dem Wiederaufstieg Schalkes kommt es in der Bundesliga in Dortmund wieder zum emotionalsten deutschen Derby - und zum ersten Mal seit fast drei Jahren werden am Samstag wieder Fans dabei sein.

"Wir wissen, was für ein besonderer Tag das für alle Borussen ist", sagt BVB-Trainer Edin Terzic und stellt klar: "In meinem Leben als Trainer würde es nichts Schlimmeres geben, als dem Schalker Trainer zum Sieg gratulieren zu müssen." Nach der Niederlage in der Vorwoche gegen Leipzig (0:3) sind die Dortmunder vor dem siebten Spieltag bereits leicht unter Zugzwang, wollen sie den Anschluss an die Spitze nicht verlieren.

In der Partie zwischen Schwarz-Gelb und Blau-Weiss sind aber ungeachtet der sportlichen Ausgangslage viele Emotionen im Spiel. Schalke konnte zuletzt gegen Bochum den ersten Sieg seit der Rückkehr ins Oberhaus bejubeln (3:1), und die "Knappen" würden nur zu gern gegen den grossen Rivalen zu einer Erfolgsserie ansetzen.

Terzic sagt, er habe schon zu Beginn der Woche der Mannschaft gesagt: "Trotz Manchester. Das wichtigste Spiel diese Woche ist das Derby. Wir wissen, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen." Bei Manchester City in der Champions League verlor der BVB am Mittwoch nach einem späten Gegentor 1:2.

Ohne Kobel und Brunner

Doch auch die Schalker gehen mutig in das Derby - auch wenn wegen der Fluktuation nach dem Abstieg 2021 kaum ein Spieler über Derby-Erfahrung verfügt. "Unsere Mannschaft ist neugierig und geht es mit positiver Emotion an. Wir freuen uns extrem auf dieses Derby und wollen mal richtig einen rocken", sagt Trainer Frank Kramer.

Im Lager der Dortmunder wird diese Unerfahrenheit des Aufsteigers als ein Vorteil ausgelegt. Dass ein Aussenseiter indes in Dortmund gewinnen kann, hat unlängst Werder Bremen bewiesen, das dank einer historischen Wende in den Schlussminuten nach 0:2-Rückstand noch 3:2 gewonnen hat.

Statistisch ist Dortmund vor dem 99. Aufeinandertreffen der beiden Traditionsklubs leicht zu bevorteilen. 32 Siegen der Schalker stehen 36 des BVB gegenüber. Der letzte Schalker Sieg datiert vom April 2019, als sich S04 auswärts 4:2 durchsetzte. Den letzten Treffer für Schalke steuerte damals der mittlerweile in Monaco engagierte Schweizer Internationale Breel Embolo bei.

Schweizer werden im Revierderby keine dabei sein. Dortmund-Torhüter Gregor Kobel erholt sich weiter von einem Muskelfaserriss, und Cédric Brunner, der auf der rechten Abwehrseite der Schalker bisher fünf Meisterschaftspartien bestreiten konnte, fehlt wegen muskulärer Probleme. (sda/dpa)

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