Philipp Reich / watson.ch
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Granit Xhaka sorgte beim 2:2 von Arsenal gegen Crystal Palace für viel Gesprächsstoff. Als der Captain der «Gunners» in der 60. Minute ausgewechselt und von den eigenen Fans mit Pfiffen eingedeckt wurde, stapfte er wütend und nicht gerade im Eiltempo vom Platz. Die Captainbinde warf er in Richtung Pierre-Emerick Aubameyang, auf die Pfiffe reagierte er mit abschätzigen Gesten und zu den Fans sagte er zweimal «Fuck off». Am Ende zog sich er sich das Trikot vom Kopf und verschwand ohne richtigen Handschlag mit Trainer Unai Emery im Spielertunnel.
Natürlich blieben die Reaktionen nach diesem unrühmlichen Abgang nicht aus.
Die Fans
Die waren nach Spielschluss natürlich immer noch emotional aufgebracht und sichtlich sauer. Xhakas dürftige Leistungen in den letzten Spielen in Verbindung mit seinem langsamen Abgang und den abschätzigen Gesten sorgten für hitzige Reaktionen. Bei «ArsenalFanTV» liess einer stellvertretend für viele seinem Frust freien Lauf:
Trainer und Mitspieler
Trainer Unai Emery nahm schon kurz nach dem Schlusspfiff Stellung zur heiss diskutierten Auswechslung seines Captains. Der Spanier versuchte den Schaden in Grenzen zu halten und sgate:
«Was er gemacht hat, war falsch. Aber wir werden das alles intern besprechen. Wir sollten ruhig bleiben. Aber klar: Seine Reaktion war falsch und wir werden das mit ihm diskutieren. Wir arbeiten mit allen Spielern daran, wie man mit Druck umgehen soll. Wenn Fans uns kritisieren, müssen wir ruhig bleiben. Wir müssen sie respektieren, egal, ob sie pfeifen oder applaudieren.»
Von den Spielern erschien Verteidiger Sokratis Papastathopoulos zum Interview nach Spielschluss. Allzu viel hatte er allerdings nicht sagen:
«Granit ist der Captain des Team. Ich denke seine Reaktion war falsch. Was immer auch passiert, wir verlieren wie eine Familie. Zusammen. Eigentlich möchte ich nicht darüber sprechen.»
Für Aufsehen sorgte eine andere Reaktion eines Mitspielers. Stürmer Alexandre Lacazette setzte unter ein Instagram-Foto, unter dem der hässige Arsenal-Fans aus dem Video oben, wünscht, Xhaka soll nie mehr im Arsenal-Dress auflaufen, ein Like. Natürlich nicht gerade die feine Art ...
Ganz anders Lucas Torreira. Der junge Urugayer war bei Xhakas Abgang den Tränen nah.
Die Presse
In der englischen Presse gehören die Schlagzeilen am Tag nach seinem Ausraster ganz Granit Xhaka. Die üblichen Wortspiele dürfen natürlich nicht fehlen.
Die Experten
Die zahlreichen TV-Experten stiegen hart mit Xhaka ins Gericht. Für alle war klar, dass sich so kein Captain verhält. Für viele ist seine Zeit bei Arsenal nach dem fragwürdigen Auftritt definitiv abgelaufen. So hielt sich auch Arsenal-Legende Ian Wright nicht zurück:
«Die eigenen Spieler auszubuhen gehört sich nicht, aber er ist der Captain. Die Fans waren frustriert, dass er nicht vom Feld gerannt ist. Xhaka trottet vom Platz und provoziert noch. Er sollte sich entschuldigen. Eigentlich sollte er das bereits getan haben. Die Mannschaft hat ihn zum Captain ernannt, aber so verhält sich kein Captain. Die Arsenal-Fans waren sehr geduldig mit ihm und seinen Leistungen. Er schuldet ihnen weit mehr als eine Entschuldigung.»
Die gnadenlose Wright-Analyse: In seine Spiel-Analyse zeigt Wright eindrücklich auf, dass es Xhaka wohl an Selbstvertrauen fehlt und er den Ball in vielen Spielsituationen gar nicht haben will.
Auch Ex-Nationalspieler Peter Crouch findet klare Worte:
Es gibt für einen Fussballer nichts schlimmeres, als von den eigenen Fans ausgebuht zu werden. Aber so wie Granit darfst du einfach nicht darauf reagieren.»
Und für Ex-Nationalspieler Darren Bright ist die Zeit von Granit Xhaka bei Arsenal abgelaufen:
«Ich hoffe, er wird dieses Trikot nie mehr tragen. So etwas kannst du nicht tun. Er ist der Captain. Meiner Meinung nach darf er nie mehr für diesen Klub spielen. Du kannst nach einer Auswechslung nicht mit den Fans anlegen und dein Trikot ausziehen. Wenn du das tust, bist du erledigt. Als Captain musst du vorangehen, die Kritik hinnehmen und das Team anführen. Die Pfiffe tun ihm weh, weil er weiss, dass die Fans damit recht haben.»