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Einer gegen alle – FC Luzern leidet unnötig

Wieder einmal herrscht Feuer im Dach des FC Luzern – obwohl es sportlich und geschäftlich läuft. Quasi aus dem Nichts hat Bernhard Alpstaeg einen heftigen Streit mit der operativen Führung und dem Verwaltungsrat vom Zaun gebrochen, den niemand versteht. Es braucht dringend eine Bereinigung. Und Alpstaeg muss einsehen: Der FCL gehört nicht ihm, auch wenn er der Mehrheitsaktionär ist.

Wir sind leider wieder an diesem Punkt: Zwei FCL-Lager stehen sich zerstritten gegenüber. Hier Mehrheitsaktionär und Stadionbesitzer Bernhard Alpstaeg, dort die Klubleitung und der gesamte Verwaltungsrat. Alpstaeg hat nicht nur die operative Führung mit Präsident und Sportchef quasi aus dem Nichts angezählt. Auch die Situation zwischen ihm und dem Verwaltungsrat ist nach nur rund eineinhalb Jahren Ruhe und wertvoller Aufbauarbeit eskaliert.

Im Aktionärsstreit 2019/2020 hatte sich letztlich Alpstaeg durchgesetzt. Von daher ist nicht zu erwarten, dass der selbstbewusste Patron alter Schule klein beigeben wird. Dennoch braucht es unbedingt rasch eine Bereinigung. Denn der gesamte FCL leidet unter dem Theater – völlig unnötigerweise. Die Stakeholder müssen eine Aussprache verlangen. Vielleicht braucht es einen Mediator, um dies anschieben zu können.

In der Öffentlichkeit herrscht Unverständnis, eine regelrechte Einer-gegen-alle-Stimmung – zu recht. Alpstaeg hat eine Grenzüberschreitung begangen, auch persönlicher Art, für die es von aussen betrachtet keine Rechtfertigung gibt. Ob er sich dessen bewusst ist, ob es ihm vielleicht einfach egal ist – man weiss es nicht. Klar ist bei all seinen Verdiensten: Die Institution FCL gehört nicht dem Mehrheitsaktionär. Auch nicht dem Minderheitseigner oder dem VR. Der FCL gehört allen, die sich für ihn interessieren und engagieren, institutionell, finanziell oder emotional.

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