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Australian Open

Nadal scheitert an Körper und Cilic

Rafael Nadal scheidet in den Viertelfinals am Australian Open in Melbourne aus. Der Weltranglisten-Erste muss gegen Marin Cilic beim Stand von 6:3, 3:6, 7:6 (7:5), 2:6, 0:2 aufgeben.
Rafael Nadal wurde am Australian Open in den Viertelfinals von einer Verletzung gestoppt
Bild: KEYSTONE/EPA AAP/SAM MOOY

Als Marin Cilic im fünften Satz das Break zum 2:0 im sechsten Anlauf geschafft hatte, war es um Rafael Nadal geschehen. Der 31-jährige Spanier spürte, dass sein Körper eine Wende gegen den stark aufspielenden Kroaten nicht mehr schaffen würde und gab auf. Im vierten Satz hatte die Weltnummer 1 der Arzt gerufen und sich an den rechten Adduktoren behandeln lassen.

Genau benennen konnte Nadal die Verletzung, die er zu Beginn des vierten Satzes zu spüren begann, nach der Partie nicht, griff sich bei seinen Ausführungen aber an die rechte Hüfte. "Auch die Ärzte können es nicht sagen. Wir müssen abwarten, was die Untersuchungen zeigen werden." Es sei ein harter Moment für ihn, "aber ich muss es akzeptieren".

Ende des dritten Satzes hatte es noch gut ausgesehen für Nadal. Der Sieger von 2009 gewann den hart umkämpften Durchgang mit 7:6. Beim Stand von 5:5 im Tiebreak drängte Cilic sein Gegenüber in die Defensive, schlug aus guter Position aber eine Vorhand hinter die Grundlinie und ermöglichte Nadal damit den Satzball, den der Spanier bei eigenem Service mit einem Smash resolut nutzte. Eine Vorentscheidung schien gefallen.

Letztlich war es aber der letzte Satzgewinn Nadals an diesem Turnier, ehe ihn nicht zum ersten Mal in den letzten Monaten (und in Australien) körperliche Probleme stoppten. Vor Melbourne hatte er wegen seines lädierten Knies kein Vorbereitungsturnier bestritten. "Wegen dem Knie konnten wir in der Vorbereitung nicht so viel gestalten, wie wir gerne wollten", so der Mallorquiner, der trotz der Niederlage die Nummer 1 der Weltrangliste bleiben wird. Den Fragen zum Knie wich er aus.

Bevor er sich verabschiedete, unterliess es Nadal nicht, die ATP zu kritisieren. "Es sind zu viele Leute", sagte der Spanier in Anspielung auf die vielen verletzten Top-Spieler in den letzten Monaten. Andy Murray und Kei Nishikori fehlten in Melbourne verletzt, er, Novak Djokovic und Stan Wawrinka schlagen sich weiterhin mit Problemen herum. Der Verantwortliche der Tour solle sich einmal Gedanken machen, so der letztjährige Finalist. "Es geht auch um unsere Leben nach der Karriere." Ähnlich hatte sich bereits Novak Djokovic geäussert.

Edmunds Premiere

Cilic qualifizierte sich zum zweiten Mal nach 2010 in Melbourne für die Halbfinals. Dort trifft der US-Open-Sieger von 2014 auf Kyle Edmund (ATP 49). Der 23-jährige Brite verhinderte mit einem 6:4, 3:6, 6:3, 6:4 gegen den Bulgaren Grigor Dimitrov den neuerlichen Einzug des Bulgaren in die Halbfinals. Edmund ist erst der sechste Brite, der dies in der Profi-Ära geschafft hat.

Der in Johannesburg geborene Edmund gab sich nach seinem bislang grössten Erfolg der Karriere entspannt. "Klar war ich vor der Partie nervös gewesen. Aber es gab keinen Grund, zu glauben, warum mein Tennis nicht gut genug sein sollte, um zu gewinnen." Mit dieser Einstellung geht er auch am Donnerstag auf den Platz. "Ich glaube, dass ich gewinnen kann. Wie heute - und in jedem anderen Spiel auch."

Dank dem ersten Sieg gegen einen Top-Ten-Spieler wird Edmund erstmals in die Top 30 vorstossen. Zieht er in den Final ein, wird er den derzeit verletzten Andy Murray als besten Briten ablösen. In der 1. Runde gegen Kevin Anderson wie auch in der 3. Runde gegen Nikolos Basilaschwili hatte sich Edmund erst in fünf Sätzen durchgesetzt hatte. (sda)

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