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Deutschland

Dortmunds grosser Ärger nach Gipfeltreffen

Auch einen Tag nach dem Gipfeltreffen in der Bundesliga zwischen Dortmund und Bayern München (2:3) gehen die Emotionen hoch. Im Fokus steht der Schiedsrichter-Entscheid zum Siegtreffer der Bayern.
Dortmunds Jude Bellingham konnte es nicht fassen, dass der Schiedsrichter ein Handspiel von Mats Hummels gegen die Bayern im Nachgang als Penalty taxierte (Archivbild)
Bild: KEYSTONE/EPA/FRIEDEMANN VOGEL

"Du gibst einem Schiedsrichter, der schon in Spielmanipulationen verwickelt war, das grösste Spiel in Deutschland. Was erwartest du?". Diese Aussage, getätigt von Dortmunds englischem Internationalen Jude Bellingham unmittelbar nach dem Spiel im norwegischen TV, sorgt für Aufregung.

Der erst 18-jährige Bellingham kritisierte - wie übrigens andere Dortmunder auch - insbesondere, dass Schiedsrichter Felix Zwayer das umstrittene Handspiel von Mats Hummels im Nachgang und nach Videostudium als Penalty taxiert hatte. Den Penalty verwertete Robert Lewandowski zum Siegtreffer für München.

Es droht ein Nachspiel

Zwayer war vor 16 Jahren in den Schiedsrichter-Skandal um Robert Hoyzer verwickelt. Der Schiedsrichter wurde damals vom DFB rückwirkend für mehrere Monate gesperrt, weil er seinen Verdacht gegen Hoyzer nicht früher gemeldet und einmal ein 300 Euro hohes Honorar von Hoyzer angenommen haben soll. Zwayer gehörte 2005 zu den Kronzeugen in dem Fall und ist mittlerweile rehabilitiert.

Nach den Äusserungen droht Bellingham ein juristisches Nachspiel. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fussball-Bundes (DFB) ermittelt gegen den Engländer.

Strafanzeige auch gegen Gräfe

Nach einem "Bericht der Zeitung "Bild" soll ausserdem der Schiedsrichter-Beobachter Strafanzeige gegen Bellingham und auch gegen Ex-Spitzenschiedsrichter Manuel Gräfe gestellt haben. Strafbestände seien Beleidigung, Nachrede und Verleumdung.

Demnach habe der Dortmunder Nachwuchsstar ohne den einstigen Bundesliga-Schiedsrichter Gräfe, der die Szene am Samstagabend in Dortmund für das ZDF kommentierte, "diese Äusserung aus Lebenserfahrung nicht getan haben" können.

Gräfe hatte Zwayer aufgrund seiner Verwicklungen in den Wettskandal um Hoyzer kritisiert. "Wer einmal Geld angenommen und Hoyzers Manipulation ein halbes Jahr verschwiegen hat, sollte keinen Profifussball pfeifen", hatte Gräfe vor Monaten im "Zeit Magazin" gesagt. (sda/dpa)

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