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WM 2018

Die Stars, die nur WM-Zuschauer sind

Aus jenen Spielern, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht an die WM reisen, lässt sich eine schlagkräftige Mannschaft formen. Ein Überblick über die grössten Abwesenden.
Gianluigi Buffon ist einer der absoluten Weltstars, der die WM in Russland verpasst
Bild: KEYSTONE/EPA/PETER POWELL

Gianluigi Buffon, Leroy Sané, Mauro Icardi, Alexis Sanchez oder Gareth Bale - das sind nur fünf von einer beeindruckenden Liste von Spielern, die bei der WM in Russland nicht dabei sein werden. Die einen Stars konnten sich von Beginn der Qualifikation an wenig Hoffnungen auf eine Teilnahme machen, andere scheiterten mit ihren Team überraschend. Für einige bedeuteten Verletzungen oder die Selektion Anfang Mai das Ende der WM-Träume.

In Italien, Chile und den Niederlanden flossen die Tränen schon Ende des letzten Jahres. Die Italiener, die erstmals seit 1958 eine WM verpassen, sind daran, ein neues Team aufzubauen. Vom berüchtigten Defensivverbund um Buffon, Giorgio Chiellini, Andrea Barzagli und Leonardo Bonucci dürfte, wenn überhaupt, nur Bonucci in vier Jahren noch dabei sein. Bei den Niederländern gab Arjen Robben seinen Nationalmannschafts-Rücktritt nach der zweiten verpassten Endrunde in Folge bekannt. Virgil van Dijk, der teuerste Verteidiger der Welt, wird derweil in Zukunft eine der Stützen des dreifachen WM-Finalisten sein. Chile, Sieger der Copa America 2015 und 2016, scheiterte trotz Alexis Sanchez und Arturo Vidal.

Der Gabuner Pierre-Emerick Aubameyang, bei Arsenal Teamkollege von Granit Xhaka und bald von Stephan Lichtsteiner, war mit Gabun im Rennen um einen der fünf WM-Plätze in Afrika genauso chancenlos wie der baldige Liverpooler Naby Keita mit Guinea oder Arsenals Henrich Mchitarjan mit Armenien in der Europa-Zone. Andere scheiterten knapper, aber nicht überraschend, wie etwa Bale mit Wales, Jan Oblak mit Slowenien, David Alaba mit Österreich, Miralem Pjanic und Edin Dzeko mit Bosnien-Herzegowina, Arda Turan mit der Türkei oder Marek Hamsik mit der Slowakei.

Verletzte und Unerwünschte

Am härtesten traf es wohl jene Spieler, die es trotz gutem Leistungsausweis nicht ins WM-Aufgebot geschafft oder die sich wenige Wochen vor dem Grossereignis verletzt haben. Der Brasilianer Dani Alves, der Franzose Laurent Koscielny und der Engländer Alex Oxlade-Chamberlain wären mit ihren Teams nach Russland gereist, hätten sie sich im Mai nicht verletzt.

Obwohl: Sicher kann man sich einer Nomination im Vorfeld nie sein, wie der Fall von Leroy Sané zeigt. Sané war einer der Hauptakteure auf dem Weg zum Meistertitel von Manchester City, erhielt von Deutschlands Bundestrainer Joachim Löw aber einen Korb. Nicht besser erging es Mario Götze, dem einzigen Torschützen im WM-Final von 2014. Spanien (Cesc Fabregas, Javi Martinez, Alvaro Morata), Brasilien (David Luiz, Alex Sandro, Luiz Gustavo, Fabinho) und Belgien (Radja Nainggolan) beweisen die Breite ihres Kader auch durch die prominenten Namen der Abwesenden. Argentinien konnte es sich sogar leisten, mit Mauro Icardi den Torschützenkönig der Serie A zu Hause zu lassen.

Im französischen Team fehlen mit Franck Ribéry und Karim Benzema zwei der berühmtesten Spieler, weil Nationaltrainer Didier Deschamps an ihrer Fähigkeit zweifelt, sich in die Gruppe einzufügen. Zlatan Ibrahimovic ist aus ähnlichen Gründen abwesend: Der 36-jährige, in Los Angeles tätige Goalgetter wäre gern auf seinen nach der EM ausgesprochenen Rücktritt zurückgekommen, Schwedens Nationalcoach Janne Andersson liess sich aber nicht verführen.

Das 23-Mann-Kader der Abwesenden:

Tor: Gianluigi Buffon (Italien), Jan Oblak (Slowenien), Joe Hart (England). - Verteidigung: Dani Alves (Brasilien), Leonardo Bonucci (Italien), Giorgio Chiellini (Italien), Virgil van Dijk (Niederlande), Laurent Koscielny (Frankreich), David Luiz (Brasilien), David Alaba (Österreich), Alex Sandro (Brasilien). - Mittelfeld: Arturo Vidal (Chile), Cesc Fabregas (Spanien), Javi Martinez (Spanien), Marco Verratti (Italien), Miralem Pjanic (Bosnien-Herzegowina), Franck Ribéry (Frankreich). - Sturm: Mauro Icardi (Argentinien), Pierre-Emerick Aubameyang (Gabun), Gareth Bale (Wales), Arjen Robben (Niederlande), Karim Benzema (Frankreich), Henrich Mchitarjan (Armenien). (sda)

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