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WM 2022

Die Schweizer Gruppe G im Überblick

Brasilien: Der sechste Stern Acht Jahre nach dem Deutschland-Trauma an der Heim-WM erstrahlt das brasilianische Nationalteam wieder in Glanz.
Bild: KEYSTONE/EPA EFE/ANTONIO LACERDA

Brasilien: Der sechste Stern

Acht Jahre nach dem Deutschland-Trauma an der Heim-WM erstrahlt das brasilianische Nationalteam wieder in Glanz. Die Mannschaft um Captain Thiago Silva und Stürmerstar Neymar strotzt vor Qualität und Talent, und anders als die europäischen Top-Nationen verzeichnete sie im üppig befrachteten WM-Jahr keine Leistungseinbruch. Seit dem verlorenen Final an der Copa America 2021 gegen Argentinien ist die Selecão ungeschlagen. 12 der 15 Spiele gewann sie, darunter die letzten 7. Der sechste Weltmeister-Stern scheint greifbar für den Rekord-Champion.

Federführend beim zu Beginn komplizierten und mittlerweile verheissungsvollen Wiederaufbau ist Trainer Tite. Der 61-Jährige, der das Amt 2016 übernommen hat, kann inzwischen aus einem riesigen Fundus schöpfen und beweist dabei ein gutes Händchen. Nicht nur harmoniert die prunkvolle Offensive um Neymar und Vinicius Junior, auch die hinteren Positionen um Casemiro und Fabinho im defensiven Mittelfeld, Thiago Silva, Eder Militão und Marquinhos in der Verteidigung sowie Alisson und Ederson im Tor sind exzellent besetzt.

Brasilien in Zahlen. - Einwohner: 214 Mio. - Hauptstadt: Brasilia. - FIFA-Ranking: 1. - Bisherige Teilnahmen an WM-Endrunden (22): 1930, 1934, 1938, 1950, 1954, 1958, 1962, 1966, 1970, 1974, 1978, 1982, 1986, 1990, 1994, 1998, 2002, 2006, 2010, 2014, 2018, 2022. - Beste WM-Resultate: Sieger 1958, 1962, 1970, 1994 und 2002. - Bester Torschütze der WM-Qualifikation: Neymar (8 Tore). - Rekordspieler: Cafu (142 Spiele). - Rekordtorschütze: Pelé (77 Tore). - Bekannteste Spieler: Neymar, Vinicius Junior, Thiago Silva, Alisson, Ederson. - Trainer: Tite (seit 2016). - Bilanz gegen die Schweiz: 9 Spiele, 3 Siege, 4 Unentschieden, 2 Niederlagen.

Serbien: Dragans Werk

Zwei Jahre nach dem Aus an der WM 2018 in der Gruppe mit der Schweiz und Brasilien lag Serbiens Nationalmannschaft am Boden. Trotz der Aufstockung auf 24 Teilnehmer verpasste sie zum vierten Mal die Qualifikation für die EM. Nach Platz 3 in der Gruppe mit der Ukraine und Portugal unterlag sie im Playoff gegen Schottland im Penaltyschiessen. Auch in der Nations League lief es mit nur einem Sieg aus sechs Spielen schlecht.

Wiederum zwei Jahre später herrscht im Lager der Serben eine grosse Euphorie. Unter Dragan "Piksi" Stojkovic, seinerzeit Captain der jugoslawischen Nationalmannschaft, gelang der Turnaround so gut, dass Serbien an der WM 2022 als möglicher Favoritenschreck gehandelt wird. Stojkovics Einheit blieb in der WM-Qualifikation in der Gruppe mit Portugal ohne Niederlage, in der Nations League glückte der Aufstieg in die höchste Spielklasse.

Das Prunkstück der Mannschaft ist die Offensive mit Juventus-Stürmer Dusan Vlahovic, Fulhams Tormaschine und Serbiens Rekordtorschütze Aleksandar Mitrovic, Captain Dusan Tadic und Flanken-Spezialist Filip Kostic. Im Mittelfeld sorgt Sergej Milinkovic-Savic für die richtige Balance.

Serbien in Zahlen. - Einwohner: 6,8 Mio. - Hauptstadt: Belgrad - FIFA-Ranking: 25. - Bisherige Teilnahmen an WM-Endrunden (13): 1930, 1950, 1954, 1958, 1962, 1974, 1982, 1990 (als Jugoslawien), 1998, 2006 (als Serbien-Montenegro), 2010, 2018, 2022 (als Serbien). - Bestes WM-Resultat: 4. Platz (1930) und Achtelfinalist (1998). - Bester Torschütze der WM-Qualifikation: Aleksandar Mitrovic (8 Tore). - Rekordspieler: Branislav Ivanovic (105 Spiele). - Rekordtorschütze: Aleksandar Mitrovic (50 Tore). - Trainer: Dragan Stojkovic (seit März 2021). - Bilanz gegen die Schweiz: 14 Spiele, 6 Siege, 5 Unentschieden, 3 Niederlagen.

Schweiz: Reif für mehr

Nationalcoach Murat Yakin setzte die erfolgreiche Arbeit seiner Vorgänger Vladimir Petkovic, Ottmar Hitzfeld und Köbi Kuhn nahtlos fort. Der ehemalige Internationale trug dazu bei, dass sich die Schweiz zum fünften Mal in Folge für die WM-Endrunde qualifizierte. Auch sonst gehört die kleine Nation zu den Konstanten im Weltfussball der Neuzeit. Inklusive EM hat die Schweiz nur eines der letzten zehn grossen Turniere verpasst. In Katar soll nach dem Viertelfinal-Vorstoss an der EM auch an der WM der Sprung unter die besten acht gelingen. Es wäre das erste Mal seit der Heim-WM 1954.

An seiner ersten WM kann Yakin auf ein so eingespieltes wie verschworenes Ensemble zurückgreifen. Ein beträchtlicher Teil der Mannschaft bestreitet in Katar bereits die vierte Endrunde. Captain Granit Xhaka, Verteidiger Ricardo Rodriguez und Stürmer Haris Seferovic standen schon 2009 beim Gewinn des U17-Weltmeistertitels in Nigeria gemeinsam auf dem Platz.

Die Schweiz in Zahlen. - Einwohner: 8,7 Mio. - Hauptstadt: Bern. - FIFA-Ranking: 16. - WM-Teilnahmen (12): 1934, 1938, 1950, 1954, 1962, 1966, 1994, 2006, 2010, 2014, 2018, 2022. - Bestes WM-Resultat: Viertelfinalist (1934, 1938, 1954). - Bester Torschütze der Qualifikation: Breel Embolo (3 Tore). - Rekordspieler: Heinz Hermann (118 Spiele). - Rekordtorschütze: Alex Frei (42 Tore). - Bekannteste Spieler: Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri, Yann Sommer. - Trainer: Murat Yakin (seit August 2021).

Kamerun: Gezähmte Löwen

Sie gelten als die "Unzähmbaren Löwen" und konnten sich lange auf die Ausnahme-Qualitäten von Samuel Eto'o verlassen. 2022 steht der legendäre Rekord-Internationale Rigobert Song nicht mehr auf dem Platz, sondern sitzt auf der Trainerbank. Der Glanz auf dem Rasen ist verblasst.

32 Jahre nach dem Viertelfinal-Vorstoss in Italien träumt in Kamerun kaum mehr einer vom grossen Wurf. Die Leistungsträger heissen André-Frank Zambo Anguissa, Eric Maxim Choupo-Moting, Karl Toko Ekambi und André Onana, zum (erweiterten) Kreis der Mannschaft gehören aus der Super League bekannte Spieler wie Jean-Pierre Nsame, Nicolas Moumi Ngamaleu, Gaël Ondoua und Tsyi William Ndenge.

Kamerun in Zahlen. - Einwohner: 27,2 Mio. - Hauptstadt: Jaunde. - FIFA-Ranking: 38. - Bisherige Teilnahmen an WM-Endrunden (8): 1982, 1990, 1994, 1998, 2002, 2010, 2014, 2022. - Bestes WM-Resultat: Viertelfinal (1990). - Beste Torschützen in der Qualifikation: Eric Maxim Choupo-Moting und Karl Toko Ekambi (je 3 Tore). - Rekordspieler: Rigobert Song (137 Spiele). - Rekordtorschütze: Samuel Eto'o (56 Tore). - Bekannteste Spieler: Eric Maxim Choupo-Moting, Karl Toko Ekambi, André Onana. - Trainer Rigobert Song (seit Februar 2022). - Bilanz gegen die Schweiz: noch kein Spiel. (sda)

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