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Frauen WM-Qualifikation

Der vorgezogene Final

Das Schweizer Frauen-Nationalteam bestreitet am Dienstag in Thun (17.45 Uhr) im Rahmen der WM-Qualifikation gegen Italien den vorgezogenen Final im Kampf um den Gruppensieg.
Bild: KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Trotz des enttäuschenden 1:1 am Freitag in Rumänien haben die Schweizerinnen im Kampf um die direkte Qualifikation für die WM im Sommer 2023 in Australien und Neuseeland die Vorteile in ihrer Hand. Dank dem 2:1 im Hinspiel liegen die Schweizerinnen in der Tabelle einen Punkt vor Italien, das sich zuletzt aber in ausgezeichneter Form präsentierte. Im Februar bezwangen die Italienerinnen am Algarve Cup Dänemark und Norwegen und rangen Schweden ein Remis ab. Am Freitag setzten sie sich gegen Litauen gleich mit 7:0 durch.

Auch deshalb gab sich der Schweizer Nationaltrainer Nils Nielsen vor dem neuerlichen Duell mit dem direkten Konkurrenten um den Gruppensieg gelassen: "Die Italienerinnen sind der Favorit. Sie sind mehr unter Druck als wir." Das Schweizer Team hingegen könne nur gewinnen. "Es gibt für uns keinen Grund, nervöser zu sein als sonst."

Remis wäre wie ein Sieg

Mit einem Remis hätten die Schweizerinnen vor den abschliessenden Spielen im September in Kroatien und gegen Moldawien eine ausgezeichnete Ausgangslage, um sich zum zweiten Mal nach 2015 für eine WM zu qualifizieren. Auf abwarten wollen die Schweizerinnen deswegen aber nicht spielen. "Ich habe selten ein gutes Spiel erlebt, wenn man versucht hat, auf Unentschieden zu spielen", sagte Captain Lia Wälti gut 24 Stunden vor dem neuerlichen Duell mit dem WM-Viertelfinalisten von 2019. "Unser Ziel ist klar: Attacke."

Wälti spürte gegen Rumänien die Nachwehen ihrer COVID-Erkrankung im März und konnte für einmal dem Schweizer Spiel nicht wie gewohnt den Stempel aufdrücken. Gegen Italien braucht die SFV-Auswahl ihren Captain aber in Bestform. "Lia ist der Kopf des Teams", sagt Ramona Bachmann. "Sie ist sehr stark am Ball und unglaublich wichtig für die Organisation in unserem Spiel."

Zuschauerrekord erwartet

Auch Bachmann hatte das Virus erwischt, weswegen die Stürmerin von Paris Saint-Germain in Bukarest fehlte. Gegen Italien ist die 31-Jährige aber wieder dabei. "Mit meinen Qualitäten in der Offensive kann ich dem Team sicherlich helfen", so Bachmann. Die Chancenauswertung - das grosse Manko der SFV-Auswahl gegen Rumänien - ist am Dienstag noch bedeutender. Gegen Italien erhalte man vielleicht nur ein oder zwei Top-Chancen, "deswegen ist es noch wichtiger, dass man vor dem Tor konzentriert ist", so Bachmann.

Die Schweizerinnen hoffen im vorentscheidenden Spiel auf zahlreiche Unterstützung. Bereits jetzt ist klar, dass im Berner Oberland der Rekord eines Frauen-Länderspiels in der Schweiz von gut 5100 Zuschauern gebrochen wird. (sda)

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