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Super League

Der freie Sonntag kommt Grosso wohl gelegen

Vom vorgesehenen Programm der Super League vom Sonntag sind die Spiele Luzern - Young Boys und Zürich - Lausanne-Sport übriggeblieben. Dem FC Sion dürfte die Spielpause nicht ungelegen kommen.
Fabio Grosso steht viel Arbeit mit der Sittener Mannschaft bevor
Bild: KEYSTONE/CYRIL ZINGARO

Der neuste Coronavirus-Fall im FC Lugano ist für Sion möglicherweise eine glückliche Fügung. Nach den miserablen Leistungen, die zur 1:4-Niederlage in Vaduz und zuletzt zum 0:2 in Luzern führten, bekommen die Walliser vor dem nächsten Einsatz ein paar Tage mehr Zeit. Weiter geht es am Mittwoch mit dem Nachtragsspiel im St.-Jakob-Park gegen den FCB.

Der FC Sion und im Besonderen Trainer Fabio Grosso befinden sich tatsächlich in einer delikaten Lage. Die jüngsten diskussionslosen Niederlagen bezogen die Sittener gegen Mannschaften aus dem hinteren Teil der Tabelle.

Der neue Trainer Fabio Grosso aus der italienischen Weltmeistermannschaft von 2006 hat es nach einem ansprechenden Saisonstart (noch) nicht zustande gebracht, eine mit guter Konstanz auftretende Equipe zu formen. Es gab wohl akzeptable Auftritte wie jene beim 0:0 gegen die Young Boys oder beim 2:0-Sieg gegen Servette, aber solche waren auch in den Augen von Präsident Christian Constantin viel zu selten. Und zuletzt ging es bergab.

Grosso selber hat nicht gerade viel dazu beigetragen, damit Constantin das volle Vertrauen in die Fähigkeiten des Italieners haben kann. So versuchte Grosso um jeden Preis, den von Thun gekommenen offensiven Flankengott Matteo Tosetti zum rechten Aussenback umzufunktionieren - zum Nachfolger des von YB angeworbenen Quentin Maceiras. Gerade auf Tosettis Seite waren die Sittener in den letzten schwachen Spielen anfällig. Tosetti brachte augenscheinlich nicht das Laufvermögen mit, das ein Defensivspieler auf der Seite benötigen würde.

Auch stellte Grosso einen Zwei-Mann-Sturm mit den baumlangen Guillaume Hoarau und Roberts Uldrikis auf. Die meisten anderen Trainer vermeiden es, zwei eher starre, kopfballstarke Stossstürmer zu nominieren. In Bern liess Trainer Gerardo Seoane nie gemeinsam die ähnlich veranlagten Jean-Pierre Nsame und Guillaume Hoarau spielen. Entweder oder. Die Ergänzung zu einem der Langen war anfänglich Roger Assalé, heute wird Nsame von Meschack Elia oder Felix Mambimbi begleitet. Assalé, Elia, Mambimbi - drei bewegungsfreudige Wirbelwinde.

Mit Hoaraus neuerlicher Verletzung entfällt für Grosso die Möglichkeit, weiterhin eine statische Doppelspitze aufzustellen, und das Experiment mit Tosetti hat Grosso vor dem Spiel in Luzern abgebrochen.

Grosso und seinen Spielern muss man bei aller Kritik zugutehalten, dass kein Klub der Super League so stark unter der Coronavirus-Pandemie litt wie Sion. Ungewöhnlich viele Spieler waren infiziert und konnten in den Quarantänen weder spielen noch trainieren. Trotzdem stehen sie in der Pflicht, in den verbleibenden sechs Partien vor der kurzen Winterpause zu akzeptablen Leistungen zurückzufinden.

Die beiden Super-League-Spiele vom Sonntag im Überblick:

Luzern - Young Boys (0:1). - Sonntag, 16.00 Uhr. - SR Schnyder. - Absenzen: Ndenge, Grether, Binous und Burch (alle verletzt); Lustenberger, Martins, Lauper, Spielmann und Petignat (alle verletzt). - Fraglich: Schürpf und Emini; - . - Statistik: Der FC Luzern scheint nach vier Niederlagen und drei Unentschieden den Tritt gefunden zu haben - auch zur Erleichterung von Trainer Fabio Celestini. Nach den Siegen in Genf (2:1) und gegen Sion (2:0) werden sie sich auch dem Meister aus Bern nicht widerstandslos beugen. Leader YB ist nebst Lugano die einzige noch ungeschlagene Mannschaft. Die Berner gewannen letzte Saison in den zwei Meisterschaftsspielen in Luzern nur einen Punkt.

Zürich - Lausanne-Sport (0:4). - Sonntag, 16.00 Uhr. - SR San. - Absenzen: Britto (verletzt) und Janjicic (krank); Puertas (gesperrt) und Falk (verletzt). - Statistik: Anfang Oktober siegte Lausanne daheim gegen den FCZ 4:0. Dieses Spiel ist buchstäblich Geschichte. Denn nach jenem Match übernahm im Letzigrund der Interimstrainer Massimo Rizzo, und seither sind die Zürcher eine der erfolgreichsten Mannschaften den Liga. Daran ändert auch die in letzter Minute in Genf eingefangene Niederlage nichts. Die Lausanner werden ihrerseits nicht ohne Selbstvertrauen nach Zürich reisen. Mit dem 3:0 im Aufsteiger-Duell gegen Vaduz sicherten sie sich den dritten Sieg.

Rangliste: 1. Young Boys 8/18 (10:3). 2. Lugano 8/16 (11:7). 3. Basel 9/13 (12:11). 4. St. Gallen 8/12 (8:8). 5. Lausanne-Sport 9/12 (14:11). 6. Zürich 8/11 (13:13). 7. Luzern 9/9 (14:15). 8. Servette 9/8 (6:11). 9. Sion 8/7 (7:11). 10. Vaduz 8/6 (9:14). (sda)

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