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Conference League

Der FC Basel verliert 0:2 gegen Slova Bratislava - jetzt wird es unverhofft spannend

0:2 verliert der FCB am dritten Spieltag der Gruppenphase gegen die Slowaken von Slovan Bratislava. Es ist die erste Niederlage. Und eine, welche Pyunik Jerewan an die Basler heranrücken lässt.

Ein Bild mit Symbolcharakter: Der FC Basel verliert erstmals in der Gruppenphase der Conference League. Er tut dies verdient nach einer schwachen Leistung.
Bild: Anthony Anex / KEYSTONE

Es gibt Spiele, in denen man als Trainer wenig coachen muss. Und es gibt Spiele, in denen man mehr coachen muss. So erzählt es Alex Frei am Tag vor dem Spiel. Und vielleicht ahnt der Trainer des FC Basel schon, dass diese 3. Partie in der Conference-League-Gruppenphase eine sein wird, in der er aktiver eingreifen muss. Schliesslich bezeichnet er Slovan Bratislava als auf dem Papier stärksten Gegner in dieser Gruppe. Und er sollte recht behalten.

Dass dieses Slovan kein einfacher Gegner wird, wird ziemlich schnell deutlich. Der FCB bekundet Mühe, den Ball an den Mann zu bringen, in die Räume zu kommen. Das liegt sicherlich einerseits daran, dass die Basler auf vier Positionen neu besetzt sind. Die Hereinnahme von Andy Pelmard, Andy Diouf, Liam Millar und Jean-Kévin Augustin führt dazu, dass der FCB mit einer Elf agiert, die so noch nie zusammen auf dem Feld stand.

Wenig überraschend fehlen Automatismen, stimmen Laufwege nicht, mangelt es an Präzision. Hinzu kommen noch simple, unnötige Ballverluste und zu viele Fouls.

Vierfachwechsel von Alex Frei zur Pause

Andererseits ist dieses Bratislava aufsässig, eklig. Und vor allem: kaltschnäuzig. Letzteres so sehr, dass die Slowaken zur Pause mit 0:2 aus Basler Sicht führen. Und das nicht eben unverdient. Denn die Basler helfen gütig mit. Bei beiden Treffern verteidigen sie schlecht.

Beim 0:1 ist Torschütze Lukas Pauschek komplett ungedeckt. Beim 0:2 verliert Michael Lang nahe gegnerischem Sechzehner den Ball, Slovan kontert, überrennt den FCB förmlich, und die Basler kommen mit diesem Tempo nicht klar. Und Alex Frei? Der gestikuliert wild, schreit. Er spürt: Sein Coaching wird gebraucht.

Wie radikal Frei eingreift, ist dann aber doch überraschend: Gleich vier (!) Wechsel nimmt er zur Pause vor, bringt Kasim Adams, Fabian Frei, Dan Ndoye und Zeki Amdouni. Ein deutlicheres Zeichen für Unzufriedenheit eines Trainers kann es kaum geben.

Die Wechsel scheinen Wirkung zu bringen. Die Basler wirken kurzfristig griffiger, mit breiterer Brust. Fabian Frei kommt in der 52. zu einem Abschluss – etwas, was im ersten Durchgang ebenfalls Mangelware war. Die besseren Chancen, die hat aber dennoch Slovan. In der 63. Minute haben die Slowaken den Matchball auf dem Fuss. Sie verpassen es aber, ihn in dieser Szene zu verwerten. Genau so wie in zwei späteren Aktionen.

Weil der FCB seinerseits schnell wieder viel zu kompliziert agiert, bleibt es bei diesem 0:2. Auch Bradley Fink, der in der 70. Minute eingewechselt wird und der gegen St. Gallen noch den Siegtreffer erzielen konnte, ist dieses Mal nicht der Super-Joker, obschon er in der 81. wie gegen die Espen zu einem Kopfball kommt. Nur will der Ball dieses Mal nicht rein.

Ebenfalls nicht die Lösung bringt die System-Anpassung von Coach Frei in Minute 76. Der Trainer beordert Fabian Frei in die Abwehr, Andy Pelmard auf die Sechs und lässt mit Dreierkette agieren, aber auch mit dieser Sortierung will dem FCB nichts mehr gelingen, was zumindest einen Punkt herbei führen könnte.

Jerewan schliesst punktemässig zum FCB auf

So bleibt der FC Basel erstmals in einem europäischen Heimspiel seit 2018 und der Partie gegen Paok Thessaloniki torlos. Coach damals? Alex Frei, ad interim. Das ist ein bitterer Zufall für den Coach, aber nicht mehr.

Für den FCB setzt es so aber die erste Niederlage in dieser Gruppenphase ab. Die Basler verpassen es so, die Slowaken mit einem Sieg so weit zu distanzieren, dass das Überwintern beinahe schon gesichert gewesen wäre. Stattdessen wird es so in dieser Gruppe noch einmal unverhofft spannend. Denn der FCB ist nun punktgleich mit Pyunik Jerewan, gegen die noch ein Auswärtsspiel Anfang November ansteht.

Eine Chance auf Korrektur hat der FCB jedoch bereits nächste Woche, in Bratislava. Bis dann wird aber die Frage hängen bleiben, ob die vier Wechsel in der Startelf vielleicht zu viel Coaching im Hinblick auf dieses Spiel waren.

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